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Artikel vom 08.10.2008

Die Bioenergie ist nicht schuld am Hunger

In dieser Woche sagte Brasiliens Präsident Lula de Silva: “Es beleidigt mich, wenn man mit Fingern auf saubere Biokraftstoffe zeigt, mit Fingern, die mit Erdöl und Kohle beschmutzt sind.” Der Mann hat recht. Und viele deutsche Bioenergie-Kritiker haben unrecht.

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Die seit Monaten laufende Kampagne gegen Bioenergie ist nicht nur gegen hiesige Landwirte, sondern auch gegen Brasilien als Bioethanol-Weltmeister gerichtet. Im größten südamerikanischen Land fährt bereits jedes zweite Auto mit sauberem, klimaneutralem Bio-Sprit, zum Segen für die Umwelt.

Die Kampagne gegen Bioenergie wurde jahrelang von der alten Ölindustrie vorbereitet und viele Umweltverbände und kirchliche Hilfsorganisationen sind darauf hereingefallen. Nach einer Studie des “Union of Concerned Scientist” hat zum Beispiel Exxon Mobil zwischen 1998 und 2005 über 16 Millionen US-Dollar an 43 “klimaskeptische Organisationen” gespendet. Die britische Royal Society kritisiert, dass ESSO allein im Jahr 2005 beinahe drei Millionen US-Dollar an Vereinigungen bezahlt habe, die den Klimawandel leugnen.

Die Fakten

Weltweit wird auf stark zwei Prozent der Ackerfläche Bioenergie angebaut, aber mehr als 30 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche liegen brach. Allein diese Zahlen belegen, dass zuallererst die Armut der Bauern in der Dritten Welt, die kein Geld für Saatgut haben, die Hauptursache des Hungers ist und nicht der geringe Anteil von Bioenergie.

Auf 15 Millionen Hektar werden global Tee und Kaffee angebaut, womit bekanntlich kein Hunger gestillt werden kann. Aber es gibt keine Kampagne gegen Tee- und Kaffeeanbau. Und es gibt auch keine Kampagne gegen Tabakanbau, obwohl auf vier Millionen Hektar Tabakpflanzen angebaut werden.

Natürlich ist der Anbau von Tabak, Tee und Kaffee die Existenzgrundlage von Millionen Bauern. Aber das gilt auch für den Anbau von Energiepflanzen. Biomasse-Energie hat allein in Deutschland 100.000 Arbeitsplätze geschaffen, hilft den Treibhauseffekt einzudämmen und stärkt die regionale heimische Wirtschaft. Die Nutzung von Bioenergie hat in Deutschland 2007 mehr als 54 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Bioenergie ist für den Klimaschutz unverzichtbar.

In Brasilien wird der Urwald auch nicht für Bioenergie abgeholzt, sondern hauptsächlich für den Anbau von Viehfutter.

Fleischliche Ernährung ist zum Klimaproblem geworden, aber nicht die Bioenergie wie so oft unterstellt wird. Der Bundesverband Bioenergie hat soeben für Deutschland folgende realistische Ziele für das Jahr 2020 formuliert: zehn Prozent Bioenergie im Strommarkt, zehn Prozent Bioenergie im Wärmemarkt und zwölf Prozent Bioenergie im Treibstoffmarkt.

Diese Ziele und langfristig mehr sind ohne Konflikt mit dem Lebensmittelanbau erreichbar.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 08.10.2008

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