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Artikel vom 22.12.2007

Die deutschen Autobauer wollen weiter schlafen

Zuerst haben alle deutschen Autobauer die Entwicklung von zukunftsfähigen Autos verschlafen und jetzt schreien sie Zeter und Mordio …

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… und wähnen sich in einem “Wettbewerbskrieg gegen deutsche Autohersteller”, weil Brüssel auch an deutsche Autos höhere Umweltstandards anlegt. Welch’ eine Heuchelei! Umweltfreundlichere, benzinsparende Autos sind nämlich längst entwickelt, sie sind technisch möglich. Das haben auch die japanischen Autobauer mit ihren technologisch überlegenen Autos oder die französischen und italienischen Autobauer mit ihren kleineren Autos längst im Massenmarkt bewiesen. Nur die hiesigen Hersteller tun nicht, was auch sie längst können. Schutz der Umwelt war für sie nie wirklich ein Thema. Und das rächt sich nun in einer Zeit, wo auch die Politik den Umweltschutz endlich ernst nimmt.Natürlich haben die Italiener und Franzosen einen Vorteil durch die strengeren Umweltauflagen der EU. Aber das war absehbar. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben - oder die Gesetze des Marktes.Ein geradezu klassisches Beispiel für die deutsche Schlafmützigkeit

Zwei Professoren an der Universität Aachen haben im Jahr 1972 das erste Hybridauto der Welt erfunden - eine umweltfreundliche Kombination zwischen einem Elektroauto und einem herkömmlichen Benzinmotor. Die beiden Professoren haben allen deutschen Autobauern diese Erfindung 20 Jahre lang vergeblich angeboten. Dann hat Toyota zugegriffen und wurde mit dieser deutschen Technik jetzt zum größten Autobauer der Welt.

Toyota will bis 2010 das erste Null-Emissionsauto auf den Markt bringen - die deutschen Autofabrikanten brauchen etwa zehn Jahre länger.

Besonders heuchlerisch ist die Argumentation von VW. Der Wolfsburger Konzern hat das Ein-Liter-Auto schon im Jahr 2000 vorgestellt, es aber nie in Massenproduktion gegeben. Der Drei-Liter-”Lupo” wurde gar vor zwei Jahren wieder vom Markt genommen. Und das Ein-Liter-Auto von VW steht heute im VW-Museum anstatt dass es auf dem Weltmarkt Furore macht.

Schon 1998 hatten sich alle deutschen Autoproduzenten verpflichtet, umweltfreundlichere Autos zu bauen.

Sie haben ihr Versprechen nicht gehalten. In den Zeiten des teurer werdenden Benzins würden sich kleinere Autos auch gut verkaufen, aber die BMWs, Daimlers und VWs haben es versäumt, ihren Kunden wenigstens einmal vorzurechnen, wie viel Geld sie mit einem kleineren Auto und dem halben Benzinverbrauch sparen würden - bei immer höheren Spritpreisen!

Wenn die deutschen Autohersteller ihre Selbstverpflichtung ernst genommen hätten, hätten sie jetzt keine Probleme und müssten auch nicht mit Milliardenstrafen rechnen.

Die Berliner Politik hat noch soeben auf der Bali-Klimakonferenz die Rolle des moralischen Öko-Weltgewissens gespielt. Wenn sie dabei nicht unglaubwürdig werden will, muss sie auch die eigene Autowirtschaft dazu bringen, endlich leichtere, kleinere, energieeffizientere und umweltfreundlichere Autos zu bauen, was technisch leicht möglich ist.

Nachdem es freiwillig nicht ging, müssen strengere Vorschriften her. Die Bundesregierung sollte dabei die EU nicht bremsen, sondern unterstützen. Denn bisher haben die hiesigen Autobauer es nicht mal geschafft, rechtzeitig Dieselrußfilter auf den Markt zu bringen. Die Franzosen haben es sechs Jahre lang vorgemacht und haben jetzt natürlich Marktvorteile. Darüber zu jammern ist müßig, wenn man vorher die Technik verschlafen hat.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 22.12.2007

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