Während im Januar 2012 nur jeder zehnte Kunde (9 Prozent) bei seinem Installateur nach einem hydraulischen Abgleich fragte, ist es ein Jahr später bereits jeder fünfte (19 Prozent). "Der hydraulische Abgleich entwickelt sich aus gutem Grund immer mehr vom Geheimtipp zum Standard. Verbraucher profitieren von deutlich geringeren Energiekosten und die Umwelt wird durch weniger CO2-Emissionen entlastet", sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der co2online gemeinnützigen GmbH. Für die Umfrage werden regelmäßig 390 Heizungsinstallateure interviewt. Nach einem hydraulischen Abgleich verteilt sich die Wärme im Haus effizienter. Hauseigentümer können so im Schnitt 110 Euro Heizkosten sparen. Mit dem WärmeCheck finden sie auf www.meine-heizung.de individuell heraus, wie schnell sich die Maßnahme rechnet. Mehr als 90.000 haben das bereits getan.
Würde der hydraulische Abgleich flächendeckend in Deutschland umgesetzt, ließen sich jährlich 1,6 Milliarden Euro Energiekosten einsparen und 5,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermeiden. Zahlreiche Experten aus der Heizungsbranche fordern daher eine Aufnahme des hydraulischen Abgleichs in die Energieeinsparverordnung (EnEV), deren Novellierung sich aktuell im parlamentarischen Abstimmungsprozess befindet. Dort sollte gesetzlich verankert werden, dass ein hydraulischer Abgleich im Neubau Pflicht ist und auch in Altbauten erfolgen muss, wenn Verbesserungen an Wärmeschutz und Wärmeerzeugung vorgenommen wurden. "Um das Klimaschutzpotenzial im Gebäudesektor stärker als bisher auszuschöpfen, muss der hydraulische Abgleich endlich bindend als bedingte Nachrüstungspflicht im Altbau in die EnEV aufgenommen werden", fordert Heizungsexperte Professor Dieter Wolff von der Ostfalia Hochschule. Er hat im Forschungsprojekt OPTIMUS untersucht, welche Einsparungen sich in der Praxis durch die Optimierung der Heizanlage ergeben.
Der hydraulischer Abgleich ist die Basis für sparsames und effizientes Heizen. Bei dieser Heizungsoptimierung werden die verschiedenen Komponenten der Heizanlage - vom Heizkessel über die Pumpe bis zu den Thermostatventilen - richtig eingestellt und auf den Gebäudebedarf abgestimmt. Dabei reguliert ein Fachmann für jeden einzelnen Heizkörper die Menge an Heizwasser so, dass zu jedem Heizkörper nur die tatsächlich erforderliche Wärme transportiert wird. Das reduziert den Energieverbrauch.
"Meine Heizung kann mehr" ist eine Kampagne der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Die bundesweite Kampagne wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und von der Verbraucherzentrale Energieberatung unterstützt. Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist wissenschaftlicher Partner. Gemeinsam mit einem branchenübergreifenden Netzwerk - mit Partnern aus Verbänden, Wirtschaft und Fachmedien - werden Verbraucher über persönliche Effizienzpotenziale informiert und motiviert, selbst in Sachen hydraulischer Abgleich aktiv zu werden.
Andreas Braun, 13.03.2013
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