„Ein Ziel unserer Energiewende ist die Dezentralisierung der Energieerzeugung, verbunden mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien. Hier übernehmen Bürger-Energiegenossenschaften eine wichtige Rolle und ich freue mich sehr über das Interesse vieler im Land mitzumachen“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. „Dieses direkte bürgerschaftlich-wirtschaftliche Engagement bringt die Energiewende voran. Zudem wird die Genossenschaftsidee mit neuem Inhalt gefüllt – für eine klimafreundliche und von Kohle und Atomkraft unabhängige Energieversorgung.“
In den nächsten Jahren laufen viele Konzessionsverträge für Strom und Gas aus. Viele Kommunen und auch Energiegenossenschaften möchten die örtlichen Netze selbst in die Hand nehmen und sich unabhängig von großen Energiekonzernen sowie fossilen Brennstoffen machen. Häufig scheitern jedoch kommunale Netzübernahmen, weil große Stromkonzerne syste-matisch den Rückkauf der Stromnetze behindern. Dies hat das Wuppertal-Institut dieses Jahr in einer Studie ermittelt. Die Autoren der Studie, Dr. Kurt Berlo und Oliver Wagner, werden in ihrem Vortrag beim Fachtag darauf eingehen, was Kommunen gegen die Verhinderungsstrategien tun können.
In zahlreichen Orten ist die kommunale Netzübernahme jedoch gelungen. In der Verbandsge-meinde Sprendlingen-Gensingen in Rheinland-Pfalz beteiligt sich die Bürgergenossenschaft Rheinhessen eG mit 23,9 Prozent an der neuen Rheinhessen-Energie GmbH (RHE). Mehr-heitsgesellschafter sind mit 51 Prozent die Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen AÖR. Weitere Gesellschafter sind die Stadtwerke Mainz AG (SWM) und Netzkauf EWS eG aus Schönau. „Daseinsvorsorge gehört in Bürgerhand“ sagen die neuen Gesellschafter der Rhein-hessen-Energie GmbH (RHE) und wollen eine bürgernahe, umweltfreundliche und wirtschaftliche dezentrale Energieversorgung umsetzen. Armin Brendel, Vorstand der Bürgergenossenschaft Rheinhessen eG, wird auf der Tagung über die erfolgreiche Kooperation berichten.
Weitere Themen des Fachtages sind: Welche rechtlichen Fragen sind bei der Rekommunalisie-rung der Netze zu klären? Wer kann sich wie für die Neuvergabe der Konzession bewerben? Mit welchen Modellen und strategischen Partnerschaften können Kommunen und Energiege-nossenschaften den eigenen Netzbetrieb wirtschaftlich realisieren? Welches technische Know-how ist nötig - und wer kann dieses liefern?
STROMNETZE IN BÜRGERHAND Energiegenossenschaften und Kommunen als Netzbetreiber 13. November 2013 von 09:00 - 16:30 Uhr Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Ev. Kirche in Hessen und Nassau Albert-Schweitzer-Straße 113-115, 55128 Mainz
Teilnahmebeitrag: 75,00 Euro, 50,00 EURO für LaNEG-Mitglieder und Mitglieder im Netzwerk „Energiewende jetzt“
Anmeldung: Landesnetzwerk BürgerEnergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V. Dr. Verena Ruppert Diether-von-Isenburg-Str. 9-11, 55116 Mainz Tel.: 06131-6939558 E-Mail: info@laneg.de
Rainer Lange, 10.10.2013
Weitere Informationen zu den Quellenangaben und zum Copyright der Artikel finden Sie hier. Externe Artikel sind mit dem jeweiligen für den Artikel verantwortlichen Anbieter über den Link "zum vollen Artikel" verknüpft.