19 Tage lang wurden Nebelkerzen gezündet. Wenn die “kleinen Störfälle” wirklich nicht schlimm waren - wie noch immer behauptet wird - warum mussten dann zwei Verantwortliche gehen? Oder war die Gefahr doch größer als bisher zugegeben? Können die Deutschen einem Konzern noch vertrauen, der 19 Tage lang schwerwiegende Störfälle verniedlicht?
Warum aber schweigen die Konzernbosse im schwedischen Mutterkonzern bis heute zu den Vorfällen in zwei der ältesten deutschen AKWs? Und warum schweigen die anderen deutschen AKW-Betreiber E.ON, RWE und EnBW? Fest steht: Nicht nur die alten Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel sind störanfällig, sondern auch die übrigen Poblemreaktoren Philippsburg, Brokdorf und Biblis hatten schon gefährliche Zwischenfälle.
Im Atomkonsens 2000 ist festgeschrieben, dass die Betreiber ihre AKWs bis 2022 vom Netz nehmen. Die Betreiber verpflichteten sich jedoch, den “ungestörten Betrieb der Kernkraftwerke” sicherzustellen. Doch schon mehrmals haben die Atomkonzerne bewiesen, dass sie dazu nicht in der Lage sind. Deshalb ist Vattenfall ein Störfall der gesamten Branche. Die Atomlobby hat ihrem Image wieder einmal mehr Schaden zugefügt als dies die gesamte Anti-AKW-Bewegung je könnte.
Die logische Konsequenz kann nur heißen: Früheres Abschalten statt längerer Laufzeiten. Politik und Wirtschaft waren sich bisher darin einig: Sicherheit geht vor Profit.
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Franz Alt, 18.07.2007
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