‹ Zurück zur Übersicht
Varanasi and Gleason research groups | mit.edu | Tropfen kullern wie Perlen über den beschichteten Stoff

© Varanasi and Gleason research groups | mit.edu | Tropfen kullern wie Perlen über den beschichteten Stoff

Neue Beschichtung gibt Wasser keine Chance

Seide und Baumwolle lassen keine Flüssigkeiten mehr durch. Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ein neues Beschichtungsmaterial vorgestellt, das die Umwelt nicht belastet und dazu noch besseren Schutz vor Nässe bietet. 

Das Imprägnieren von Textilien, um sie wasserabweisend zu machen, ist für viele Anwendungen unabdingbar. Das reicht von Regenbekleidung bis hin zu Militärzelten. Das bisher dafür verwendete Material hat allerdings einen Nachteil: Es schädigt die Umwelt.

„Die meisten Textilien aus Baumwolle oder Seide, die als wasserabweisend deklariert werden, sind lediglich wasserbeständig“, sagt Professor Kripa Varanasi, der das Team gemeinsam mit seiner Kollegin Professor Karen Gleason leitet. Wenn man längere Zeit im Regen stünde, könne das Wasser durchdringen. Letztlich sei es das Ziel, das Wasser einfach abperlen zu lassen, sodass es auf keinen Fall eindringen kann.

Neue Anwendung für eine MIT-Erfindung

Die MIT-Forscher setzten an zwei Stellen an, um eine wirklich wasserabweisende Beschichtung herzustellen. Sie wählten ein kurzkettiges Polymer aus, das wasserabweisende Eigenschaften hat. Dann änderten sie die Technik, mit der die Stoffe ausgerüstet werden. Statt den Stoff wie bisher in eine Flüssigkeit mit wasserabweisenden Funktionen einzutauchen, sodass er sich vollsaugt und alle Poren geschlossen werden, setzt das MIT-Team eine Technik namens initiated chemical vapor deposition (iCVD) ein, die 1996 am MIT entwickelt worden ist.

Ein Heizdraht fährt bei diesem Verfahren in einem Abstand von ein bis zwei Zentimetern über das Substrat, in diesem Fall den Stoff. Er sorgt dafür, dass sich die Moleküle, die Wasser abweisen, auf der Unterlage ablagern und dort einen Film bilden. Dabei werden keine Poren verstopft. Der Stoff kann weiter „atmen“. Die Nutzung der iCVD-Technik zur Beschichtung von Stoffen entwickelte Dan Soto, der kürzlich promovierte.

Auch Ketchup und Kaffee keine Gefahr

Bei herkömmlichen Beschichtungsverfahren werden alle Poren verschlossen. Sie müssen in einem zweiten Arbeitsgang mit Hilfe von Luft wieder geöffnet werden. In Tests haben die Forscher die beschichteten Stoffe diversen Flüssigkeiten ausgesetzt, neben Wasser auch Ketchup, Kaffee, Natriumhydroxid sowie mehreren Säuren und Basen. Nichts konnte die Stoffe durchdringen. Außerdem ist die Beschichtung äußerst haltbar. Sie überstand unzählige Waschgänge. Wenn man den Stoff extrem belastet, könne es allerdings passieren, dass die Fasern zerstört werden, räumt Sato ein. „Die Beschichtung bleibt jedoch erhalten.“             

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“
(Wolfgang Kempkens) 2018
 verfasst
– der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren