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Ausbau der Windenergie in Brandenburg weiterhin schwach

Gegenüber 2018 ist der Zubau der Windenergie in Brandenburg noch einmal um 50 MW zurückgegangen.

Damit hinkt der Ausbau der Windenergie schon im zweiten Jahr deutlich den Notwendigkeiten hinterher. „Wir scheitern nicht nur bei unseren Klimazielen, sondern steuern auch auf eine Versorgungslücke zu“, kommentiert Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin Brandenburg des BWE.

„Gegenüber 2018 ist der Zubau der Windenergie in Brandenburg noch einmal um 50 MW zurückgegangen“, erklärt Glahr. „Das ist ein massiver Einbruch: Im Jahr 2017 hatten wir noch 535 MW Windenergie neu installiert, 2016 waren es 494 MW.“ Will das Land Brandenburg sein selbstgestecktes Ziel erreichen, 10.500 MW Windenergie bis 2030 ans Netz zu bringen, müssen ab jetzt jedes Jahr mindestens 320 MW zugebaut werden. „Derzeit sieht es nicht so aus, dass wir dieses Ziel erreichen werden.“

Grund sind unter anderem zunehmende Hürden bei der Genehmigung von neuen Windenergieanlagen. „Wir verfolgen mit ungläubigem Staunen, wie schnell ein Großprojekt wie die Tesla-Gigafactory ihre Baugenehmigung erhalten soll“, so Glahr. „Wenn diese Geschwindigkeit auch für Genehmigungen von Windenergieanlagen und Stromnetzen zur Anwendung käme, würde dies den Industriestandort Brandenburg entscheidend stärken.“

Brandenburger Unternehmen auch vom bundesweiten Einbruch der Windbranche betroffen
Bundesweit war der Einbruch der Windenergie 2019 noch dramatischer: Gerade einmal 1.078 MW Windenergie wurden in Deutschland im letzten Jahr errichtet, weniger waren es zuletzt vor über 20 Jahren. „Man könnte sagen, dass Brandenburg der Einäugige unter den Blinden ist“, so Glahr. „Aber davon haben wir nichts: Auch die Brandenburger Wind-Unternehmen, ob Planer oder Zulieferer, sind davon betroffen, dass der heimische Markt in Deutschland zusammengebrochen ist“, erklärt Glahr.

„Gerade im Moment ziehen immer mehr Unternehmen nach Brandenburg, die auf den günstigen Ökostrom setzen und auf die Vorreiterposition Brandenburgs bei den Erneuerbaren. Wir können es uns nicht leisten, diesen Standortvorteil zu verspielen“, so Glahr weiter. Hinzu kommt: Ab spätestens 2021 werden immer mehr Altanlagen rückgebaut, die schon 20 Jahre oder länger in Betrieb sind. Damit könnte die installierte Leistung in Brandenburg in der Summe sogar weniger werden. Aktuell sind in Brandenburg insgesamt 3.890 Windkraftanlagen errichtet mit einer kulminierten Leistung von 7.320 MW.


Weitere Informationen zur Windenergie in Brandenburg

Quelle

Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) | 2020

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