© Hochschule Bochum / blue.cruiser Ankunft in Nürnberg
© Hochschule Bochum / blue.cruiser Ankunft in Nürnberg

Solarrennwagen im Deutschen Museum

Im „Louvre der Ingenieur- und Technikkunst“ angelangt

m fränkischen Nürnberg eröffnet im kommenden Jahr ein Ableger des weltberühmten Deutschen Museums. Man geht dabei explizit den Fragen nach: Was bringt die Zukunft? Wie werden wir in 20, 50 oder 100 Jahren leben? Solartechnologie könnte in dieser Welt von morgen nicht nur im stationären Einsatz, sondern auch bei Fahrzeugen eine zentrale Rolle spielen. Seite an Seite mit anderen Zukunftstechnologien wie „Hyperloop" und Co. wird dort auch der Solarrennwagen blue.cruiser der Hochschule Bochum zu sehen sein, bei dem fortschrittliche Fahrwerktechnologie von Bilstein zum Einsatz kommt. Vor kurzem wurde der umweltfreundliche Bolide, der bereits mehrere wichtige Solarrallyes bestritt, per Autokran in das zweite Obergeschoss des Zukunftsmuseums gehoben. Demnächst wird er zu besichtigen sein.

Stefan Spychalski, der an der Hochschule Bochum für die Kommunikation rund um das
Projekt verantwortlich zeichnet, war von der Anfrage des Museums
begeistert: Für ihn sei das Deutsche Museum schlicht und einfach der „Louvre der Ingenieur- und Technikkunst“, meint er. Für die Kuratoren der Ausstellung spielte das spektakuläre Design des Fahrzeugs eine ähnlich große Rolle wie sein Innovationsgrad. Ein Großteil der verwendeten Hightech-Zutaten stammt dabei aus der thyssenkrupp Gruppe: vom Elektroband des Radnabenmotors über die Stahlräder, die Rückbank aus dem Sandwichmaterial litecor® und dem Gitterrohrrahmen aus ultrahochfestem Stahl bis hin zum Lenksystem reicht das Spektrum. Es macht sich aber auch ein wenig Wehmut bei Stefan Spychalski breit, da der blue.cruiser vorerst einmal nicht mehr fahren wird. Zumindest gilt dies für die nächsten fünf Jahre, denn so lange gilt der Leihvertrag.

Aber immerhin ist der „Sonnenwagen“ weiter in der Welt herumgekommen als die meisten
Autos. So hat er 2017 bei der 14. World Solar Challenge in Australien teilgenommen und
in der Cruiser-Klasse den 2. Platz belegt. Bei dieser Weltmeisterschaft ging es rund 3.000
Kilometer von Darwin bis nach Adelaide. 2018 folgte die European Solar Challenge und verschiedene andere Events. Erfahrung im Alltagsverkehr hat das bei den Studenten
beliebte Fahrzeug, das praktischerweise über vier Sitzplätze verfügt, ebenfalls. Einfach mal
zum Brötchenholen? Selbstverständlich! Schließlich ist der blue.cruiser straßenzugelassen.

„Er ist die Summe zahlreicher technischer Innovationen, gepaart mit ökologischem
Anspruch in Verbindung mit herausragendem Design“, bringt es Spychalski auf den Punkt.
2021 können sich die Besucher davon in Nürnberg selbst ein Bild davon machen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /