© Detmold auf Pixabay
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Insel Borkum: Emissionsfrei bis 2030

Dank intelligentem Energiemanagement und Nutzung lokaler Flexibilitätsoptionen ist die Insel am Weg zur Emissionfreiheit.

Seit Oktober 2020 begleiten das Steinbeis-Europa-Zentrum und zehn weitere Organisationen aus sieben europäischen Ländern die Insel bei der Dekarbonisierung und der Umsetzung der Maßnahmen mit dem EU-Projekt ISLANDER.

Die Nordseeinsel Borkum hat sich das ambitionierte Ziel gesteckt, bis 2030 emissionsfrei zu werden und sich in den letzten Jahren mit Wasserstoffgewinnung und Energiespeicherung beschäftigt. Seit Oktober 2020 begleiten das Steinbeis-Europa-Zentrum und zehn weitere Organisationen aus sieben europäischen Ländern die Insel bei der Dekarbonisierung und der Umsetzung der Maßnahmen mit dem EU-Projekt ISLANDER. Um die Energiewende auf der Insel zu stärken, werden auch die Bürger eingebunden.

Ende Oktober 2020 trafen sich 25 Projektpartner aus 11 Organisationen aus 7 europäischen Ländern zum Auftakttreffen und verabschiedeten einen Arbeitsplan für die nächsten Monate.

Das vierjährige Projekt ISLANDER baut stark auf dem Vorgängerprojekt NETfficient (2015-2019) auf, in dem eine Energieplattform entwickelt wurde, die verschiedene Speichertechnologien und erneuerbare Energiequellen integriert. Darüber hinaus arbeitet die Insel im Rahmen des Interreg-Projekts H2WATT an Lösungen für die Wasserstoffproduktion und -speicherung. Das Projekt ISLANDER fokussiert sich nun auf einen Leitfaden für die vollständige Dekarbonisierung der Insel.

Im Rahmen des Projekts ISLANDER wird eine effiziente Energiemanagement-Plattform entwickelt, welche die verschiedenen Energieressourcen stärker integriert und zentral verwaltet, um Fluktuationen in der Energieerzeugung und -nachfrage auszugleichen. Dabei werden lokale Flexibilitätsoptionen wie Speichertechnologien und Lastmanagement mit erneuerbaren Energiequellen kombiniert. Zudem wird ein innovatives Konzept zur Wärmeversorgung auf Grundlage einer Meerwasser-Wärmepumpe und eines Wärmespeichers in einem neu errichteten Stadtteil in der Nähe des Hafen Borkum installiert. Auch ein großer Wasserstoffspeicher wird auf der Insel zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus wird eine Gemeinschaft für erneuerbare Energien geschaffen, um die Bürger von Borkum einzubinden und ihre Beteiligung an der Energiewende auf der Insel zu stärken. Mit diesen Maßnahmen werden die Weichen für ein weitgehend kohlenstofffreies Energiesystem bis 2030 auf der Insel Borkum gestellt.

Die Projektpartner und die EU sind bestrebt, die Projektergebnisse einer möglichst großen Zahl von Anwendern zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck sieht das Projekt eine 3-Wellen-Replikationsstrategie vor:

- Replikation auf den Partnerinseln in Großbritannien, Griechenland und Kroatien
- Replikation in den verwandten Archipelen
- Replikation auf anderen EU-Inseln durch die Zusammenarbeit mit den europäischen Inselinitiativen.

ISLANDER wird unter der Nr. 957669 aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union mit einer Kofinanzierung von rund 7 Millionen Euro gefördert.

Das Projektkonsortium setzt sich aus 11 Partnern aus 7 Ländern zusammen: AYESA Advanced Technologies SA, Spanien (Projektkoordinator), IDENER Research & Development, Spanien, Steinbeis-Europa-Zentrum der Steinbeis Innovation gGmbH, Deutschland, Nordseeheilbad Borkum GmbH, ZIGOR Research and Development AIE, Spanien, CEGASA Energia S.L.U., Spanien, Planète OUI, Frankreich, Katholieke Universiteit Leuven,Belgien, European Marine Energy Centre (EMEC), Großbritannien, das Network of Sustainable Greek Islands (DAFNI), Griechenland und Regionalna Energetska Agencija Kvarner, Kroatien.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /