EUPD-Umfrage: E-Autos steigern Stromverbrauch vor allem in Privathaushalten

Ein Mann lädt sein E-Auto in der Garage.Foto: RioPatuca Images / stock.adobe.com
Der Bedarf an Lösungen für die EE-Mobilität steigt.
Laut einer Umfrage von EUPD Research finden drei Viertel der Ladevorgänge für E-Mobile in Privathaushalten statt.

Derzeit sind gut 512.000 E-Autos in Deutschland zugelassen. Dabei ist der Anteil an den Neuzulassungen von rund zehn Prozent am Jahresanfang auf aktuell 15 Prozent gestiegen. Setzt man den Trend fort, wird es Ende 2021 rund 600.000 Elektroautos in Deutschland geben.

Laut einer Umfrage von EUPD Research unter E-Auto-Besitzern werden die Autos zu 77 Prozent zuhause geladen. Lediglich 15 Prozent der Ladevorgänge finden laut der Umfrage an öffentlichen Ladesäulen statt, neun Prozent am Arbeitsplatz. Aus den Daten folgert EUPD Research, dass E-Autos aktuell 1,3 TWh Strom in den Privathaushalten verbrauchen. Zum Jahresende werde der Verbrauch auf 1,8 TWh steigen. Der gesamte Stromverbrauch in den Privathaushalten lag 2019 laut statistischem Bundesamt bei knapp 127 TWh. Neuere Daten liegen noch nicht vor.

Grundlage hierfür sind auch Daten des ADAC. Dieser geht davon aus, dass die aktuelle E-Autoflotte in Deutschland im realen Betrieb im Schnitt 18,9 kWh pro 100 km benötigt. Das ist – wie bei den Benzinern – etwas mehr als von den Herstellern angegeben. Hinzu kämen rund 10 Prozent Ladeverluste.

Deutlich mehr Solarstrom nötig, um den Stromverbrauch lokal zu decken

Um diesen Stromverbrauch bilanziell vor Ort zu decken, wären 187.000 Photovoltaik-Anlagen mit je 7,5 kW Spitzenleistung erforderlich. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden 152.000 Photovoltaik-Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern neu gebaut. „Wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland zum Ende 2021 gerade einmal 1,2 Prozent des Pkw-Bestandes voll elektrisiert haben werden, wird die Dimension des erforderlichen Strukturwandels durch die Elektromobilität deutlich“, sagt Martin Ammon, Geschäftsführer von EUPD Research.

Um die Solarstromerzeugung zeitlich besser mit dem Verbrauch zusammenzubringen, wäre auch ein Ausbau an Stromspeichern nötig. Hierfür kündigt EUPD Research weitere Berechnungen an. Auftraggeber der Analyse ist der Stromspeicher-Anbeiter E3/DC, der mittlerweile als Hagerenergy firmiert.  „Die Analyseergebnisse stellen klar heraus, dass bereits im Kontext der Elektromobilität ein deutlich stärkerer Ausbau an privaten Photovoltaik-Anlagen notwendig ist als dieser heute erfolgt. Die zukünftig erforderliche Umrüstung der Heizungssysteme auf strombasierte Lösungen wird den Ökostrom-Bedarf nochmals deutlich erhöhen. Diese Entwicklungen bedingen den analogen Ausbau der Speicherinfrastruktur, um Stromangebot und -nachfrage miteinander in Einklang zu bringen“, ergänzt Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der Hagerenergy.

14.9.2021 | Quelle: EUPD Research | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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