©  Gillig  / E-Bus vor Ladepunkt
© Gillig / E-Bus vor Ladepunkt

E-Busse lohnen sich – aus Umwelt- und Finanzsicht

Nicht nur für Anwohnerinnen und Anwohner zahlen sich elektronisch betriebene Busse dank verbesserter Luftqualität und niedrigerem Geräuschpegel aus, auch finanziell lohnt sich die Umstellung.

Der elektronische Automobilverkehr ist seit Jahren auf dem Vormarsch und Teil der öffentlichen Debatte über Klimaneutralität. Meist wird dabei an den ganz normalen PKW gedacht, doch auch Busse können elektrisch betrieben werden. Diese Umstellung wird schon seit längerem vorangetrieben. Immer mehr Städte weltweit möchten ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Die chinesische Metropole Shenzhen nimmt hierbei eine Vorreiterrolle ein. Als erste Stadt der Welt hat sie ihre gesamte Busflotte elektrisiert. Alle 16.000 Stadtbusse fahren emissionsfrei und tragen somit nicht nur zu einer saubereren, sondern auch zu einer leiseren Stadt bei. Auch in den USA und in Europa wächst der Anteil an E-Bussen kontinuierlich. Einige europäische Großstädte wie London, Stockholm oder Oslo führten bereits ein Verbot für Dieselfahrzeuge in der Innenstadt ein, wenn die Luft zu stark verschmutzt ist. Und auch in Österreich wurden zahlreiche Förderprogramme aufgesetzt, um den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei kann der öffentliche Personenverkehr mit gutem Beispiel vorangehen und als Katalysator für den Wandel des privaten Fahrzeugverkehrs fungieren.

Langfristige Kosteneinsparung bei E-Bussen

Dass E-Busse durch weniger CO2 Ausstoß und nahezu geräuschlose Fahrweise Vorteile für die Umwelt und Anwohner mit sich bringen leuchtet ein. Doch wie sieht es mit der Finanzierung aus? Zwar liegen die Anschaffungskosten im Vergleich zu Dieselfahrzeugen im Moment noch deutlich höher, langfristig lohnt sich aber die Umstellung auch finanziell. Der zu ChargePoint gehörende Lösungsanbieter für Flottenmanagement im öffentlichen Nahverkehr, ViriCiti, hat vor kurzem den durchschnittlichen Energiebedarf von diesel- und elektronisch betriebenen Autobussen miteinander verglichen. Das Ergebnis: Ein Standard-Reisebus beispielsweise braucht in der Elektroversion bei 300 Kilometern pro Tag und einer Einsatzdauer von 300 Tagen im Jahr ca. 31.500 Euro weniger als die Dieselversion. Auch laut einer Studie von Bizz Energy Research lohnt sich die Umstellung auf E-Busse. Die Total Cost of Ownership (Gesamtbetriebskosten) sind schon ab einer jährlichen Fahrstrecke von 42.000 Kilometern geringer als bei Dieselbussen und mit jedem zusätzlichen Kilometer wird es rentabler. Strom ist demnach langfristig günstiger als fossile Brennstoffe. Und auch die Wartung gestaltet sich nach Angaben des Alternative Fuels Data Centers als weniger aufwändig. So benötigen der Motor und die zugehörige Elektronik nur geringe regelmäßige Wartung und der Bremsverschleiß ist durch die Rückgewinnung der Bremsenergie weitaus geringer.
Die komplette Umstellung auf elektrifizierte Autobusse ist jedoch keine leichte Aufgabe. E-Busse brauchen große Mengen an Energie. Damit die Stromnetze den hohen Bedarf bewältigen können, müssen Städte bereit sein, große Summen in die Ladeinfrastruktur zu investieren. Dabei muss aber nicht zwingend das gesamte Netz ausgebaut werden. ChargePoint/ViriCity bietet beispielsweise eine Lösung an, die sowohl das Fahrerverhalten als auch die Streckenführung optimieren und somit die die Kosten für die Änderungen der Infrastruktur minimieren.

Tipps für die Umstellung

Das Erfolgsgeheimnis für Betreiber von E-Bussen liegt in der internen und externen Kooperation. Nicht nur innerhalb des Betriebs sollte standortübergreifend zusammengearbeitet werden, sondern auch rechtliche Bestimmungen, Bauunternehmen, Immobilienverwaltungen und Energieversorger müssen für die Planung miteinbezogen werden. Außerdem lohnt es sich schon vorab die voraussichtlich benötigten Strommengen und die Ladekapazitäten zu ermitteln. Mithilfe dieser Daten können Politik und Privatwirtschaft dann gemeinsam den Ausbau des Stromnetzes planen.

Ein intelligentes Ladenetzwerk, wie das von ChargePoint, hilft, den verfügbaren Strom sinnvoll auf die Fahrzeuge und die Gebäude zu verteilen. Integrierte End-to-end-Lösungen helfen außerdem die Ladehardware und -software von verschiedenen Anbietern zu verbinden. Mit einem geeigneten Partner lässt sich so viel Zeit und Geld sparen.

Moderne Energiemanagement-Tools sorgen für zusätzliche Einsparungsmöglichkeiten. Mit ihrer Hilfe kann das Aufladen gezielt zu weniger frequentierten Zeiten geplant werden, was zur Folge hat, dass die Stromkosten niedriger sind. Mit einer Leistungsobergrenze für Busflotten lassen sich außerdem teure Stromverbrauchsgebühren vermeiden.

Gemeinsam stark

Immer mehr Länder und Städte fangen an ihre Busse zu elektrifizieren. Damit tragen sie als Katalysator zu einer besseren Luftqualität und zu leiseren Innenstädten bei. Auf langer Sicht lohnt sich die Umstellung auch finanziell, da sich die Wartung als weniger aufwändig gestaltet und auch der Energiebedarf geringer ist als bei Dieselfahrzeugen. Politik und Wirtschaft sollten für die optimale Umsetzung in jedem Fall Hand in Hand arbeiten.

Über ChargePoint

ChargePoint ist eines der größten EV-Ladenetzwerke der Welt und Marktführer in Europa. Dieses Jahr hat ChargePoint ViriCity akquiriert, führend bei Elektrifizierungslösungen für E-Busse und kommerzielle Flotten, mit Kunden wie Stadtwerke Münster oder dem Nottingham City Council, mit der größten elektrischen Busflotte Europas. Außerdem wurde has·to·be übernommen, die führende europäische E-Mobilitätsplattform – der größte Exit der österreichischen Start-Up-Geschichte. Bis heute wurden mehr als 98 Millionen Ladevorgänge durchgeführt, wobei sich die Fahrer:innen alle zwei Sekunden oder weniger an das ChargePoint-Netzwerk anschließen.

Autor: André ten Bloemendal, Vice President Europe bei ChargePoint



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /