BNK: Windpark am Niederrhein stoppt das Blinken

Zu sehen ist ein Windpark in der Dämmerung. Hier soll die bedarfsgesteuerte Nachkennzeichnung zum Einsatz kommen.Foto: Lanthan Safe Sky GmbH
Durch Clusterbildung sollen möglichst viele WEA dasselbe Signal für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung nutzen.
Im nordrheinwestfälischem Issum feiert der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW die Inbetriebnahme eines Windparks mit bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung. Das Projekt soll Schule machen.

Mit der BNK (Bedarfsgrechte Nachtkennzeichnung) gehen nun bei einem Windpark am Niederrhein nachts die Lichter aus. Darüber berichtet der LEE NRW. Demnach ging in einem Windpark-Verbund in Issum Nordrhein-Westfalens erstes größeres Projekt für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung von Windenergieanlagen offiziell in Betrieb. BNK – das heißt: modernste Technik macht es möglich, dass während der Nachtstunden in einem Windpark die Gefahrenfeuerleuchten nur noch dann blinken, wenn sich wirklich ein Flugzeug oder Helikopter den Anlagen nähert. Ansonsten bleibt der Nachthimmel dunkel zur Freude der Anwohner, von denen viele das nächtliche Dauerblinken als Belastung empfinden.

„Das ist ein guter Tag für die Windenergie“, freute sich der LEE NRW-Vorsitzende Reiner Priggen. Denn hahrelange Arbeit habe sich jetzt gelohnt. Er hoffe, dass mit dem Projekt in Issum „ein Signal durch das gesamte Land geht, damit wir mehr Zustimmung für die Windenergie gewinnen.“

Wüst: BNK schafft Akzeptanz

Den gleichen Tenor stimmte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst an, der es sich nicht hatte nehmen lassen, zur Premierenfeier nach Issum zu kommen: „Nachts die roten Lampen auf dem Windenergieanlagen abzuschalten, ist ein großer Beitrag zu mehr Akzeptanz. Das wird gerade hier in der Region, wo nicht so viel Flugverkehr ist, überwiegend so sein: die Anlagen bleiben dunkel. Das schafft die Akzeptanz, die wir für einen Ausbau der erneuerbaren Energien brauchen.

Wir müssen zudem Klimaschutz und Industrie versöhnen. Wir brauchen saubere Energieversorgung, aber auch eine sichere Energieversorgung für unser Industrieland.“ Zufrieden zeigten sich auch zahlreiche kommunale Vertreter, die zur Premierenfeier gekommen waren. „Die neue Technik wird der Akzeptanz der Windenergie gut tun“, sagte Issums Bürgermeister Clemens Brüx. Er werde sich jedenfalls für weitere Windenergieprojekte im Stadtgebiet Issums einsetzen. „Es ist auch für eine kleine Kommune eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die Energiewende zu sorgen.“

Auch Brüx´ Amtskollege aus dem benachbarten Kerken, Bürgermeister Dirk Möcking, begrüßte das BNK-Projekt des LEE NRW. „Um mehr Akzeptanz für die Windenergie zu gewinnen, ist die Einführung der neuen Technologie ein richtiger Schritt.“ Die Gemeinde Kerken selbst hatte sich zudem im vergangenen Jahr mit 500.000 Euro an einem neu errichteten Bürgerwindpark vor Ort beteiligt. Nach Möckings Worten solle die sogenannte Transponder-Technologie für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung auch schnell in Windparks außerhalb der Grenzen des Niederrheins zum Einsatz kommen.

LEE NRW und Lanthan bündeln Bestellungen

Genau das ist das Ziel des LEE NRW und seines Technologiepartners, der Firma Lanthan Safe Sky, dem führenden Transponder-BNK-Anbieter hierzulande. Denn das gemeinsame Konzept sieht vor, die BNK-Technologie für mehrere Windparks zu bündeln. Damit können die Windparkbetreiber kostengünstig, effizient und schnell ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Umrüstungspflicht nachkommen. Bis Mitte Januar hatte der LEE NRW rund 50 Verträge für sogenannte Cluster, sprich Windpark-Verbünde, abgeschlossen.

17.1.2022 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen