Interesse an Stromtarif mit Wallbox oder Photovoltaik-Anlage steigt

Die Grafik zeigt das Interesse der Befragten an verschienden Bündelprodukten, darunter Photovoltaik und Wallbox.Grafik: Kreutzer Consulting / Nordlight Research
Eine PV-Anlage oder eine Wallbox mit dem Stromvertrag abzubezahlen, scheint interessanter als ein Smartphone.
Mit „Bündelprodukten“ wie PV-Anlagen, Smartphones oder Wallboxen können Energieversorger ihre Stromtarife interessanter machen und zusätzliche Einnahmen erzielen.

Bündelprodukte bedeuten, dass die Energieunternehmen verschiedene Leistungen im Paket an. Das können zum Beispiel Strom, Gas, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik sein. Die Marktforschungsunternehmen Kreutzer Consulting und Nordlight haben das Interesse von Verbraucher:innen an konkreten Produktkombinationen untersucht. Dafür haben sie 5.582 Befragungen durchgeführt. Darunter waren 621 Tarif-Bündelkunden und 474 Hardware-Bündelkunden.

Die Kombination von erneuerbaren Energien oder Elektromobilität mit Energieverträgen schnitt dabei gut ab. Das Autorenteam sieht unter den Befragten etwa 13 Prozent „Zukunftsorientierte Haushalte“. Diese haben ein starkes Intereresse an Bündelprodukten mit Photovoltaik-Anlagen, E-Mobilität und Wallboxen. Zudem lege diese Zielgruppe viel Wert auf Ökostrom und sei bereit, dafür einen gewissen Aufpreis zu bezahlen. Es handele sich häufig um einkommensstarke Haushalte mit höherem Stromverbrauch, die meist im eigenen Haus leben.

Insgesamt hat die Studie sechs Bundle-Typen ausgemacht. Damit soll sie Energieversorgern und -dienstleistern ein Instrument zur Gestaltung neuer Bundle-Angebote und zur zielgruppenspezifischen Kundenansprache bieten, so die Autoren. „Nicht alle Bündelangebote sind für alle Kunden gleich relevant“, sagt Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting. Aus der Bündelproduktstudie Energie 2022 geht zudem hervor, welche Kombiprodukte aus Kundensicht attraktiv sind. Die Studie erfasst auch, unter welchen Bedingungen diese abgeschlossen werden und wie sich Bündelprodukte auf die Kundenbindung auswirken.

Bündelprodukte mit Energie und Wallbox sind besonders beliebt

Rund 27% der Befragten fänden es „attraktiv“ oder „sehr attraktiv“ mit einer monatlichen Zuzahlung zu ihrem Energievertrag eine Wallbox zu kaufen. Immerhin 10% halten es für sehr wahrscheinlich, dass sie ein solches Angebot annehmen würden. Das hohe Interesse spiegelt sich auch im gestiegenen Anteil tatsächlicher Bündelkunden mit Wallbox gegenüber der Befragung in 2021. Smartphones und Tablets im Bündel mit einem Energievertrag sind hingegen weniger interessant.

Die Bündelproduktstudie Energie 2022 analysiert zudem die Auswirkung von Kombiprodukten auf die Kundenbindung. Die Studie unterscheidet zwischen Tarif-, Hardware- und Nicht-Bündelkunden. Bündelkunden binden sich demnach stärker an ihren Strom- und Gasanbieter. Rund 67 % von ihnen sind sich sicher oder vermuten, dass sie auch in drei Jahren noch beim selben Unternehmen Energie beziehen werden.

Die 185-seitige Studie inklusive Tabellenband ist bei Kreutzer Consulting oder Nordlight Research erhältlich. Sie kostet 3.290 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer.

Ein Trend, einst verschiedene Gewerke zu einem System aus einer Hand zu kombinieren, zeigt sich auch jensseits der Energietarife in der Photovoltaik-Branche. Komplette Hausenergiesysteme die neben der PV-Anlage auch E-Mobilität oder Wärmepumpe einschließen, gibt es zum Beispiel von Solarwatt, Wirsol, oder Enpal.

04.05.2022 | Quelle: Kreutzer Consulting | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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