© Gerd Altmann pixabay.com
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Entsteht die neue Friedensbewegung?

Am 25. Februar 2023 riefen die Autorinnen des „Manifests für den Frieden“ am Brandenburger Tor: „Hier entsteht eine neue Friedensbewegung“. Dieses Manifest ist inzwischen von einer dreiviertel Million Menschen unterzeichnet.

Und schon sechs Tage später ruft die Gewerkschaft Verdi des Öffentlichen Dienstes gemeinsam mit „Fridays for Future“ zu Demonstrationen auf – und Hunderttausende kommen.

Die zentrale Forderung beider Akteure: Mehr Klimaschutz und eine ökologische Verkehrswende, mehr öffentlicher Verkehr und weniger Autos.
Was ist los in Deutschland – kommt es zu einer neuen Friedensbewegung, die den Krieg in der Ukraine ebenso beenden will wie den Krieg gegen die Natur? Entsteht diese neue Friedensbewegung quer durch alle politischen Fronten und Parteien?

Die Fridays for Future-Sprecherin Annika Rittmann: „Wir waren heute mit Verbänden, Kirchen und Gewerkschaften in mehr als 250 Orten auf den Straßen.“

Wir brauchen eine Friedensbewegung auf der Höhe der Zeit. Deshalb ist die neue Kooperation zwischen Verdi und „Fridays for Future“ ein „schlauer Pakt“ (TAZ). Hier kommt das Ökologische und das Soziale zusammen, also das, was eine zukunftsfähige ökosoziale Marktwirtschaft auszeichnet. Die Klimabewegung nimmt das Soziale ernster als bisher und die Gewerkschaft das Ökologische. Jetzt wächst vielleicht zusammen, was zusammen gehört.
Schon 2014 bezeichnete der damalige US-Verteidigungsminister Hagel die Klimakatastrophe als „Bedrohungsmultiplikator“. Der Konflikt im Südsudan gilt als erster Klimakrieg und auf der letzten Münchner Sicherheitskonferenz standen „Klima und Krieg“ im Zentrum vieler Diskussionen.

Auch Frieden mit der Natur ist vielleicht noch möglich

Wenn es heute um Frieden geht, geht es nicht nur um militärische Abrüstung, sondern auch um Frieden mit der Natur – denn wir führen bereits den dritten Weltkrieg gegen die Natur und damit gegen uns selbst und gegen unsere Kinder. Wir sind ein Teil der Natur. Jeden Tag rotten wir heute 180 Tier- und Pflanzenarten aus, verlieren 80.000 Tonnen fruchtbaren Boden, vergrößern die Wüsten um 50.000 Hektar zusätzlich und blasen 150 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft. Täglich! Das hält der Planet auf Dauer nicht aus.
Die Klimawissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung oder das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie oder der Weltklimarat der UNO geben uns noch eine Gnadenfrist von vielleicht 15 Jahren, in der wir den hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen müssen. Eine komplett andere Energiepolitik ist der Schlüssel für eine bessere Welt und für ein vielleicht noch erträgliches Klima.
Der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien ist auch die Voraussetzung für Frieden. Die Abhängigkeit von fossil-atomaren Energiequellen war oft ein Kriegsgrund. Doch Sonne und Wind sind nahezu überall vorhanden und machen uns unabhängig. An die Sonne kommt kein Putin ran.

Eine der zentralen Zukunftsfragen heißt: Kriege um Öl und Gas oder Frieden durch die Sonne?

Die russische Regierung setzt im Ukraine-Krieg Öl, Kohle und Gas gnadenlos als Waffe ein. Nur mit sanften heimischen Energien werden wir eine gute und friedliche Zukunft haben. Dazu Albert Einstein: „Die Probleme, die es in der Welt gibt, sind nicht mit der gleichen Denkweise zu lösen, die sie erzeugt hat.“ Die Sonne ist die Energiesupermacht von morgen. Das wusste schon Jesus in seiner Bergpredigt vor 2000 Jahren: „Die Sonne des Vaters scheint für alle.“ Die Lösung der Klimakrise steht am Himmel. Und der Frieden in der Ukraine kann nicht durch immer mehr Waffen herbei gebombt werden, sondern letztlich durch Verhandlungen.

Auch für die beiden Hauptprobleme unserer Zeit gilt: Es gibt immer Alternativen.
Die Natur bietet uns alles, was wir für ein lebenswertes Leben brauchen. Und die Erneuerbaren sind von einer ganz anderen Qualität als die alten Energien: ohne Folgeprobleme wie nicht entsorgbarer Atommüll, verpestete Luft, vergiftetes Wasser, sterbende Wälder und saure Böden. Diese ganz andere „jesuanische“ Energiepolitik sorgt wie „von selbst“ für eine ökologische Wirtschaft, für Millionen zukunftsfähige Arbeitsplätze – heute sind es global bereits 12,7 Millionen Jobs bei den Erneuerbaren – und für eine gesunde Umwelt. Was wollen wir mehr? Jesus war kein Verzichtsapostel. Im Gegenteil! Er postuliert die „Fülle des Lebens“ und ein Leben im Überfluss (Joh10, 10). Sein ganzes Wollen lässt sich so zusammenfassen: Liebe das Leben und lebe die Liebe, dann erfährst du die Fülle des Lebens. Uns steht die ganze Symphonie der erneuerbaren Energien zur Verfügung.
Um dorthin zu gelangen, ist freilich eine Umkehr notwendig. Bisher galt: Macht euch die Erde untertan. Künftig soll gelten: Macht euch der Erde untertan! Frieden ist möglich.



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Quelle: © Dr. Franz und Bigi Alt / Sonnenseite.com

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /