Entega-Tochter baut erstmals schwimmende Photovoltaik-Anlage

Im Bild ist Jannes Kreis, Geschäftsführer der Entega-Tochter Energy Project Solutions (EPS), der die Vorteile von PV-Anlagen auf Gewässern betont.Foto: Entega
Jannes Kreis, Geschäftsführer der Entega-Tochter Energy Project Solutions (EPS): „Die Vorteile von Solarkraftwerken auf Gewässern sind immens.“
Energy Project Solutions, eine Tochter des Energieversorgers Entega, will Ökostrom auf einem Baggersee in Riedstadt gewinnen. Den Großteil des Solarstroms verbraucht das Kieswerk vor Ort.

Der Energieversorger Entega erschließt mit PV-Anlagen auf Gewässern neue Flächenpotenziale für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region. Das Unternehmen wird erstmals eine schwimmende Photovoltaik-Anlage auf einem Baggersee in Riedstadt errichten. „Die Vorteile von Solarkraftwerken auf Gewässern sind immens“, sagt Jannes Kreis, Geschäftsführer der Entega-Tochter Energy Project Solutions (EPS), die die Anlage realisieren wird. „Die Büchnerstadt Riedstadt setzt sich auf vielen Wegen für den Ausbau erneuerbarer Energien ein und ich freue mich sehr, dass diese innovative Technik hier bei uns erstmals in der Region zum Einsatz kommt“, sagt Riedstadts Bürgermeister Marcus Kretschmann.

Vorteile von PV-Anlagen auf Gewässern

Nach Angaben des statistischen Bundesamtes gibt es in Deutschland derzeit rund 2,2 Millionen PV-Anlagen. Die meisten sind auf Gebäuden installiert. Es gibt zudem einige tausend Solarparks auf Freiflächen. PV-Anlagen auf Gewässern sind die Ausnahme. Dabei gibt es laut Entega Vorteile: Es bestehen insbesondere bei Baggerseen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind, keine konkurrierenden Nutzungsmöglichkeiten wie bei Ackerflächen oder bei geplanten Baugebieten. Die schwimmenden Photovoltaik-Anlagen sind durch die Kühlung des Wassers im Vergleich zu Freiflächen- oder Dachanlagen zudem ertragsreicher.

Die schwimmende PV-Anlage in Crumstadt-Riedstadt auf einem Baggersee der Waschkieswerk Crumstadt GmbH & Co. KG hat eine Fläche von 4.320 Quadratmeter. Der Baubeginn wird im Sommer 2023 sein. Die Investitionskosten liegen bei 1,3 Millionen Euro. Im ersten Bauabschnitt hat die „Floating-PV“ eine Leistung von rund 930 kW. Die 1.660 Solarmodule sollen jährlich etwa 950 Megawattstunden Ökostrom erzeugen. Das Kieswerk verwendet davon 65 Prozent direkt vor Ort. Die restliche Menge wird in das Verteilnetz der E-netz Südhessen eingespeist. „Gerade energieintensive Kieswerke eignen sich optimal für schwimmende PV-Anlagen, weil die Sonne vornehmlich dann scheint, wenn Kies und Sand abgebaut werden“, sagt Jannes Kreis. Wegen der Größe des Baggersees ist geplant, die Anlage in den nächsten Jahren zu erweitern.

Energy Project Solutions (EPS) hat die schwimmende PV-Anlage als Generalunternehmer geplant und wird die PV-Anlage errichten. Die EPS realisierte zudem die erforderliche Trafostation und den Netzanschluss. Die 100-%-Entega-Tochter sucht für Industrie-Kunden, Stadtwerke und Kommunen nach Einsparpotenzialen, erarbeitet Grundlagen für Investitionsentscheidungen und plant auf dieser Basis klimafreundliche Energiesysteme. EPS übernimmt auch den Bau oder Bewirtschaftung von Anlagen.

9.3.2023 | Quelle: Entega | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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