Neuer Rekordzubau bei öffentlichen Ladesäulen

Zu sehen ist eine Ladesäule mit angeschlossenem Auto. Für neue Ladesäulen ab 2023 gilt die Novellierte Ladesäulenverordnung.Foto: navee / stock.adobe.com
Noch nie wurden in Deutschland so viele Ladepunkte neu geschaffen wie 2022. Dabei gab es auch einen Sprung bei der durchschnittlichen Ladeleistung.

Deutschland verzeichnete 2022 einen Rekordzubau bei den öffentlichen Ladesäulen. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur, die der BDEW kommentiert. Demnach waren insgesamt 80.541 öffentliche Ladepunkte am 1. Januar 2023 gemeldet. Das entspreche einem Zuwachs von 35 Prozent innerhalb eines Jahres. Insbesondere sei die installierte Ladeleistung gegenüber 2021 massiv angestiegen von 1,74 GW auf 2,47 GW. Grund dafür sei die hohe Zuwachsrate bei Ultra-Schnellladepunkten mit Ladeleistungen ab 150 kW. Hier habe sich die Zahl von 3.851 auf 7.037 um mehr als 80 Prozent gesteigert. Nach aktuellem Ansatz der EU-Kommission lassen sich mit dem vorhandenen Ladeangebot heute schon rund 2,5 Millionen vollelektrische Pkw versorgen. Aktuell sind rund 1 Million E-Pkw zugelassen. 

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass es einen enormen technologischen Sprung bei der Ladeleistung gegeben hat“, erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Lag die durchschnittliche Ladeleistung vor fünf Jahren noch bei rund 20 kW pro Ladepunkt, so liegt sie heute bei rund 30 kW. Die Fahrzeuge können immer schneller laden, die Ladesäulenbetreiber stellen ihre Technik darauf ab und bieten die höhere Ladeleistung an.“ So ließen sich also deutlich mehr Fahrzeuge in gleicher Zeit versorgen. Das mache deutlich, dass die installierte Ladeleistung eine zentrale Bezugsgröße für die Bewertung des Ladeangebots sei.

„Wir können davon ausgehen, dass sich die Technologie in den kommenden Jahren noch weiterentwickeln wird,“ sagt Andreae, „auch durch die steigenden Reichweiten der Elektrofahrzeuge. Wichtig ist, dass diese Entwicklungen auch bei den Ausbauzielen berücksichtigt werden. Das Ladeangebot wird häufig zu Unrecht kritisiert, da sich viele an den im Koalitionsvertrag vermerkten eine Million Ladepunkten bis 2030 orientieren. Um es klar zu sagen: Dieses Ziel ist technisch überholt, da es die Ladeleistung nicht berücksichtigt.“ 

14.3.2023 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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