Serbien verhindert dezentrale Stromwende - und Österreich?
Von fossiler zur erneuerbaren Energiemonopolitik?
Meist ist die einzige Möglichkeit für Private und KMU Strom zu produzieren Photovoltaik(PV).
Die serbische Regierung unter Präsident und Putinfreund Aleksandar Vucic schlägt nun ein Gesetz vor, dass PV-Anlagen von Privaten auf 6,9 kW und von Unternehmen auf 150 kW beschränken soll. Bislang hat die größte serbische private PV-Anlage 47 kW und jene eines KMU 1 MW.
Die massive Beschränkung solle die Sicherheit des Stromnetzes gewährleisten – eine glatte Halbwahrheit. Da und dort mal wahr, wenn man vom jetzigen Netz in Europa ausgeht, das für wenige Großkraftwerke gebaut wurde (aktuell ca. 2/3 Kohlstrom in Serbien).
Völlig unsinnig, wenn man aus der Kohle aussteigen möchte und Versorgungssicherheit auf Basis von vielen erneuerbaren Kleinanlagen und möglichst wenig Strom- oder Uran- oder Fossilenergieimport anstrebt.
Und wer meint, in Österreich wäre das PV-Paradies, irrt gewaltig. Immer öfter bekommen nämlich Private und KMU von den Netzbetreibern ähnliche Nachrichten: Man könne zwar große PV-Anlagen bauen, aber die Einspeiseleistung sei auf nur einen Bruchteil der bisher möglichen Bezugsleistung - huldvoll - erlaubt.
Technisch natürlich in den meisten Fällen eine glatte Lüge. Der Netzumbau auf sicherere, weil dezentrale Stromversorgung passiert hingegen, wo auch immer in Europa, nur äußerst schleppend.
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Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /