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Energieversorger wollen das Elektroauto möglichst bald

Das erste serienreife Elektroauto lässt nach wie vor auf sich warten. Dies hat nicht nur technische, sondern auch ökonomische Gründe. Schließlich ist der Verkauf von herkömmlichen Verbrennungs-Fahrzeugen für die Automobilindustrie wesentlich profitabler als die Entwicklung einer ganz neuen Technologie. Doch die Verfechter der elektrischen Mobilität erhalten nun unerwartete Unterstützung.


Bislang tun sich die deutschen Energieversorger schwer mit der Entwicklung technisch ausgereifter und preislich wettbewerbsfähiger Elektroautos. Insbesondere die Stromspeicherung erweist sich in puncto Dauerhaltbarkeit, Leistung und Kosten als entscheidende Schwachstelle. Dies ist für die Hersteller vor allem auch deshalb problematisch, da potenziellen Käufern der fortgeschrittene Entwicklungsstand der Verbrennungsmotoren als Messlatte gelten dürfte. Um den Nachteil geringer Reichweite auszugleichen setzen einige Automobilkonzerne daher zunächst auf Hybrid-Fahrzeuge, welche neben einem Elektroantrieb auch noch über einen Benzin-Motor verfügen.

Parallel arbeiten die Entwickler aber auch an leistungsfähigeren Akkus. Die Stromspeicher müssen zu diesem Zweck höhere Reichweiten ermöglichen, kleiner, leichter und vor allem preiswerter produziert werden können. Bei der Herstellung kostet eine Kilowattstunde (kWh) nämlich bisher etwa 1000 Euro. Wirtschaftlich wird die Produktion aber erst unterhalb von 400 Euro pro kWh. Der Einsatz neuer Materialien hilft schon jetzt dabei, einige der genannten Probleme zu lösen. So haben sich aufgrund höherer Leistungsdichten inzwischen die Lithium-Ionen-Batterien gegenüber den älteren Nickel-Metallhydrid- und Blei-Akkus durchgesetzt. Doch auch die Lithium-Ionen-Technik selbst birgt noch Entwicklungspotenzial für viele Jahre. Ob dieses oder ein gänzlich neues Verfahren die Zukunft elektrischer Automobile bestimmen wird ist derzeit noch ungewiss.

Dass die Autobranche bereits ein Elektroauto bauen kann zeigt beispielsweise der E-Smart von Daimler. 100 dieser elektrisch betriebenen Kleinwagen sind derzeit in London im Rahmen eines Feldversuchs unterwegs. Weil diese lokal keine Abgase ausstoßen, sind sie von der City-Maut befreit. Obendrein liegen die Betriebskosten der Elektro-Smart-Version weit unter denen des Benzin-betriebenen Pendants: für eine Strecke von 100 Kilometern müssen zwei Euro für Strom bzw. sechs Euro für Sprit ausgegeben werden (die hohen Anschaffungskosten für die Batterie nicht eingerechnet). Somit liegt der Verdacht nahe, dass so mancher Hersteller gerne technische Probleme anführt, um die Einführung serienreifer Modelle zu verzögern und weiter vom lukrativen Status Quo profitieren zu können.

Sicher ist nur, dass die Bedingungen für neue Antriebstechniken zurzeit nicht optimal sind: der Benzinpreis befindet sich angesichts der globalen Wirtschaftskrise auf Talfahrt und die Abwrackprämie dürfte die Innovationsfreude in den Konzernzentralen nicht unbedingt steigern. So sind die von der Bundesregierung bereitgestellten 500 Millionen Euro für die Entwicklung neuer Antriebe auch nur ein Bruchteil dessen, was in Form der Abwrackprämie der Produktion herkömmlicher Antriebsmodelle zugute kommt. So scheint das Ziel der Regierung, im Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen zu haben, kaum noch realistisch.

Während Automobilindustrie und Politik die Entwicklung des Elektroautos weiterhin nur halbherzig vorantreiben, erhalten die Befürworter der elektrischen Mobilität jedoch unverhoffte Hilfe. RWE, Mutterkonzern von eprimo und Deutschlands größter Stromanbieter möchte seine Initiative „Elektromobilität“ in diesem Jahr weiter ausbauen. Der Energieversorger plant als Partnerunternehmen von Daimler im Ruhrgebiet sowie in Frankfurt am Main den Aufbau öffentlicher Stromtankstellen. Spätestens im Jahr 2010 sollen in Gelsenkirchen, Essen, Dortmund und Mülheim die ersten Strom-Zapfsäulen stehen. Die Konkurrenten E.on und Vattenfall haben ihrerseits angekündigt, den „Mini E“ von BMW im Rahmen eines Feldversuchs in München zu testen.

Das Engagement der Energieversorger für das Elektroauto hat nicht nur ökologische Ursachen. Ein elektrisch angetriebener Straßenverkehr wird nicht nur den Stromabsatz erheblich steigern. Eine große Anzahl an Elektroautos würde außerdem einen riesigen Stromspeicher darstellen, in welchen Nachts ansonsten überschüssig produzierte (regenerative) Energie geleitet werden könnte. Aus diesem Grund haben die großen Stromanbieter auch ein Interesse an der intensiven Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern. Und die zahlt sich offenbar aus: so haben sich die führenden Auto- und Energiekonzerne jetzt auf einen einheitlichen Stecker zum Laden strombetriebener Fahrzeuge verständigt. Dieser Schritt wird als entscheidend angesehen für die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Elektroautos. Das neue System soll auf der heute beginnenden Hannover Messe (20. bis 24. April) vorgestellt werden.
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