Aus der Nische in den Markt

Boom der Kleinwindenergie

Husum - Kleinwindanlagen sind zurzeit in Deutschland oder Österreich eher die Exoten der erneuerbaren Energien. Doch das kann sich schnell ändern, insbesondere wenn man sich die Markterfolge und die Potenziale der kleinen Turbinen in anderen Ländern ansieht. Die Messe new energy husum bietet nun einen weltweiten Überblick.

Mit inzwischen mehr als 50 internationalen Ausstellern aus der Kleinwindenergiebranche und mehreren Vortragsveranstaltungen an allen vier Messetagen, gehört die diesjährige Messe new energy husum (18.-21. März) zu den wichtigsten Kleinwindenergie-Veranstaltungen. Experten aus Ägypten, Argentinien, Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Indien, Mali, Spanien und den USA präsentieren am 18. und 19. März beim erstmaligen Gipfeltreffen der Branche einen Überblick über die jeweilige Nutzung und die Potenziale der Kleinwindenergie in ihren Ländern.
Fachreferenten sprechen über den Stand und die Bedeutung von internationalen Standards bei der Verbreitung dieser Technologie. Vertreter aus China und den USA – in beiden Ländern hat die Kleinwindnutzung schon eine lange Tradition - berichten von ihren langjährigen Erfahrungen.

Stefan Gsänger, WWEA-Generalsekretär: "Wir freuen uns sehr, dass es uns gemeinsam mit der Messe Husum bereits bei der ersten Auflage dieser Veranstaltung gelungen ist, ein attraktives Programm zu erstellen, das die zentralen Themen im Bereich Kleinwindkraft umfasst."

Dazu gehört auch der Vorteil, international zertifizierte Anlagen anbieten zu können, denn das Weltmarktpotenzial für Kleinwind ist enorm. Zum weiteren Wachstum benötigt die Branche neben praktikablen internationalen Standards und Zertifizierungsverfahren auch verbesserte Stromeinspeisemöglichkeiten und höhere Tarife.

Daneben stehen besonders die netzferne Nutzung sowie der Aufbau kleiner, autonomer Stromsysteme im Vordergrund. Weltweit werden schon jetzt Kleinwindanlagen dazu genutzt, um den Betrieb von Wasserpumpsystemen oder auch die Telekommunikation sicherzustellen. Vorträge aus Ägypten, Mali und China erläutern, welche Vorteile Hybridanlagen haben, also Solar- und Kleinwindanlagen in Kombination. Vertreter von humanitären Hilfsorganisationen berichten, wie wichtig der Einsatz von Kleinwindanlagen in den Ländern der Dritten Welt schon jetzt ist und zukünftig sein wird.

Ein Vertreter des California Institute of Technology wartet mit der erstaunlichen Erkenntnis auf, dass in Schwarmkonfiguration platzierte, vertikale Kleinwindanlagen ein Vielfaches des Energieertrags großer Windanlagen erreichen. Welche neuen Perspektiven dies für die Offshore-Windnutzung ergeben könnte, wird ebenfalls dargestellt.
Am 20. und 21. März findet am gleichen Ort das 3. Kleinwindanlagen-Symposium des Bundesverbands WindEnergie statt, auf dem Referenten die Herausforderungen der Branche im deutschsprachigen Raum sowie die Genehmigungspraxis für Kleinwindenergieanlagen in Deutschland präsentieren und diskutieren.

Weitere Informationen:

www.new-energy.de
www.wwindea.org


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /