Nanotechnologie im Risiko:dialog

Nachlese zur Podiumsdiskussion Nanotechnologie im Risiko:dialog und Nachlese Stakeholder Workshop

Wien -Hoffnungsvolle Zukunftsszenarien und konkrete Bedenken beschrieben Wolfgang Heckl, Deutsches Museum, Andreas Kovar, Kovar & Köppl Public Affairs Consulting, Antonia Wenisch, Österreichisches Ökologieinstitut, Wolfgang Luther, Verein Deutscher Ingenieure, und Antje Grobe, Stiftung Risiko-Dialog Schweiz, bei der Podiumsdiskussion am 5. Dezember 2007 in Wien.

Von einer neuen Genesis, kleinste Teilchen gestalten und manipulieren zu können, aber auch von unbekannten Risiken von rund 600 Nano-Produkten am amerikanischen Markt war im vollen Veranstaltungssaal der Urania die Rede.

Den Utopien zur Nanotechnologie - etwa künstliche Nanoschwärme, die sich verselbständigen und die Menschen bedrohen -, mit denen der Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang Heckl, die Diskussion einleitete, stand der Wunsch nach sachlicher Information und Transparenz entgegen. Dieses Anliegen wurde von Podium und Publikum geteilt. Im Vordergrund der Kommunikation über Nanotechnologien sollten demnach nicht unbegründete Ängste und Befürchtungen oder zu große Erwartungen stehen, sondern realistische Darstellungen der Chancen, Potenziale und Risiken. Beispiele für frühzeitige Gespräche zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und der Zivilgesellschaft aus Deutschland, Großbritannien und anderen EU-Ländern bot Dialogexpertin Antje Grobe.

Ergebnisse von Dialogprozessen aus EU-Ländern und Erfahrungen aus Österreich zeigen, dass zu Potenzialen und möglichen Risiken der Nanotechnologie Kommunikations- und Informationsbedarf besteht. Nach Meinung der ExpertInnen und der Betroffenen soll die ideale Kommunikation dazu möglichst sachlich, differenziert und neutral, proaktiv und transparent sein. Die Meinungen über die Bedeutung der Begriffe wie auch über den richtigen Zeitpunkt gehen allerdings auseinander.

Anliegen und Anforderungen an die Kommunikation, die TeilnehmerInnen der ersten beiden Podiumsdiskussionen zu Nanotechnologie im Rahmen des Dialogschwerpunktes, HörerInnen von Ö1-Sendungen und UserInnen im Nano-Forum definiert hatten, bildeten den Ausgangspunkt des Stakeholder-Workshops. An die 50 VertreterInnen aus Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft, NGOs und Interessensvertretungen diskutierten mit KommunikationsexpertInnen bei der ganztägigen Dialogveranstaltung der Initiative Risiko:dialog diese Anliegen der Öffentlichkeit, ihre Einschätzung der Nanotechnologie und die Kommunikation darüber in Wien am 6. Dezember 2007. Ziel war, die Anliegen und Bedürfnisse der teilnehmenden DialogpartnerInnen an die Kommunikation sichtbar zu machen, Unterschiede festzustellen und Gemeinsamkeiten festzuhalten. Bei der Veranstaltung von Radio Österreich 1 und Umweltbundesamt wurden außerdem die Eckpunkte für Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunikation identifiziert und ausgelotet, wie Kommunikation zwischen ExpertInnen und KonsumentInnen mit ihrer jeweils unterschiedlichen Risikosicht und -bewertung gelingen kann.

Die Initiative Risiko:dialog

Die Initiative Risiko:dialog von Radio Österreich 1 und Umweltbundesamt initiiert und gestaltet Dialoge zu Risikothemen mit potenziellen Auswirkungen auf Umwelt, Technologie, Wirtschaft und Gesundheit. Unterstützt wird sie von den Partnerinstitutionen Lebensministerium, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Forschungsförderungsgesellschaft und Universität für Bodenkultur. Sponsorpartner ist die Verbund-Austrian Power Grid AG, Medienpartner ist DER STANDARD.

Als Themenpartner der Initiative Risiko:dialog für den Dialogschwerpunkt Nanotechnologie fungieren das Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, die Austrian Research Centers GmbH, das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend, die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, das Lebensministerium und Joanneum Research/NANONET Styria/BioNanoNet GmbH.


Quelle: Umweltbundesamt Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /