AWV Wiener Neustadt-Süd steigert Gasqualität

Biogas wird entschwefelt/Weiterer Schritt zur Fahrzeugmotoren-Tauglichkeit

Wiener Neustadt – Mit der soeben erfolgten Inbetriebnahme einer Entschwefelungsanlage konnte der Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd die Qualität seines grünen Biogases weiter steigern und wird sie in den nächsten Wochen durch weitere Verfahrensschritte noch erhöhen.



„Durch die Inbetriebnahme der Entschwefelungsanlage, die mit elf Tonnen Eisenoxyd befüllt ist, können wir ab sofort absolut schwefelfreies Biogas erzeugen“, erklärte Verbandsgeschäftsführer DI Dr. Wolfgang Scherz am Donnerstag. „Bis Ende Februar werden wir weiters eine Gasentwässerungsanlage installiert haben, was die Gasqualität weiter erhöht, und schließlich ein Online-Analysesystem, das im Halbstundentakt über die wichtigsten Qualitäts-Parameter Auskunft geben wird. Damit kommen wir unserem Ziel, einen hochwertigen und umweltfreundlichen Kraftfahrzeug-Treibstoff zu erzeugen, einen großen Schritt näher“, ergänzte Scherz.

„In der Entschwefelungsanlage wird der im Klärgas enthaltene Schwefelwasserstoff (H2S) irreversibel in die Trägermasse eingebunden. In einem zweistufigen Prozess wird der Schwefel chemisch gebunden, was bedeutet, dass auch im Abluftstrom der Verbrennungsanlage – sei es nun ein Blockheizkraftwerk, wovon wir zwei betreiben, oder ein Autobus-Motor – kein Schwefel mehr vorhanden ist. Deshalb kann sich auch kein „saurer Regen“ entwickeln, was eine bedeutende Verbesserung der Luftqualität bewirkt“, erläutert Scherz.

„Gleichzeitig werden aber auch Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) gebunden, wodurch der Methangehalt im Biogas leicht ansteigt und damit der Energieinhalt. Wenn die Entschwefelungsmasse verbraucht ist, also gesättigt, kann sie in jede dafür geeignete Deponie eingebracht werden und wird durch frisches Eisenoxyd ersetzt“, kündigte DI Dr. Wolfgang Scherz, der Geschäftsführer des Abwasserverbandes Wiener Neustadt-Süd an.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /