Frauen beschreiben (Bio)Diversität

Preisverleihung des Wettbewerbs FrauenLebenVielfalt

Berlin- Biologische und kulturelle Vielfalt aus Frauensicht: dies ist das Thema des Wettbewerbs FrauenLebenVielfalt, den genanet - Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit im Hinblick auf die UN-Biodiversitätskonferenz ausgerufen hatte. Die Gewinnerinnen wurden bei einer feierlichen Preisverleihung im Besucherzentrum des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin geehrt. Im Anschluss diskutieren Expertinnen und Preisträgerinnen das Thema "Frauen - Macht - Biodiversität" auf dem Podium. Die Laudationes hielten Astrid Klug,
parlamentarische Staatssekretärin im BMU, Katrin Lompscher, Umweltsenatorin von Berlin, und Christine von Weizsäcker, Schirmfrau des Wettbewerbs.

Im "Süden" der Welt werden Frauen mittlerweile als wichtige Akteurinnen anerkannt, wenn es um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht. Aber auch in den Industrieländern muss die Rolle der Frauen gestärkt werden, wenn beispielsweise über Landwirtschaft und Gentechnik, Landschaftsplanung und Flächenverbrauch gesprochen und entschieden wird. Der Wettbewerb konnte hierfür erfolgreiche Anstöße geben und Frauen für das Thema sensibilisieren. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen Frauen an dem Wettbewerb teil. Unter knapp 50 Beiträgen wählte die Jury die Preisträgerinnen aus.

Die Preisträgerinnen

Der 1. Preis in der Kategorie Erwachsene wird zweimal vergeben: an Julia Vitalis und Sabine Wedel. Julia Vitalis zeigt prägnant mit Illustration und Text die kulturelle Vielfalt in einem Haus in Berlin-Neukölln. Wunderschön gezeichnete Frauen blicken aus Fenstern und Haustür, kurze Sätze beschreiben ihre verschiedenen Lebenssituationen, die schwierig, aber nicht hoffnungslos sind. Sabine Wedels Beitrag thematisiert demgegenüber die biologische Vielfalt. Ihre Foto-Collage von "Unkräutern" besticht durch die Qualität der Fotos und die gelungene Idee, die Schönheit der häufig unerwünschten und ungeliebten Pflanzen darzustellen.

Der 2. Preis geht an Elisa Gelewski und Annette Köhn für ihre Dokumentation der Baumfeen-Aktion zur Rettung der Bäume am Berliner Landwehrkanal. Das Fällen der Bäume durch die Wasser- und Schifffahrtsbehörde konnte gestoppt werden - dank der Baumfeen und weiterer Aktionen. Dieser Beitrag zeigt eindrucksvoll, wie kreativ Engagement sein kann - und dass es sich lohnt vor Ort aktiv zu werden.

Den 3. Preis erhält Regine Maaß für ihren Text "Vielfalt heißt nicht einfach viel - eine Geschichte zur Biodiversität". Ihr Thema ist nicht die wertvolle Vielfalt, sondern das bedrohliche Viele - wenn sich beispielsweise durch Verschmutzung eine Art millionenfach vermehrt. Reizvoll ist die "andere" Sicht auf die Vielfalt und die humorvolle Sprache, die dem Text Leichtigkeit verleiht.

Eine besondere Auszeichnung, den Sonderpreis für das Lebenswerk, erhält die 87jährige Ökogärtnerin und Philosophin Heinke von Löw zu Steinfurth für ihr großes Engagement im Bereich Biodiversität und kultureller Vielfalt - zusammen mit Hannelore Campino, die das Portrait über diese faszinierende Persönlichkeit beim Wettbewerb einreichte. Die Preisträgerin betreibt den Gartenhof Löw zu Steinfurth in Steinfurth bei Bad Neuheim, wo sie lebt, Pflanzen verkauft und umfassend über Ökologie und ein naturgerechtes Leben informiert.

In der Kategorie Kinder/Jugendliche geht der 1. Preis an den MaDonna Mädchentreff in Berlin-Neukölln für die fantasievollen TraumHausBilder, die acht- bis zwölfjährige Mädchen, die meisten Deutsch-Libanesinnen, in einem Kunst-Projekt malten. Inspiriert wurden die Malerinnen von Bildern des Künstlers Friedrich Hundertwasser und Fotos orientalischer Bauten. Die kulturelle Vielfalt zeigt sich farbenprächtig und positiv in den Bildern der Mädchen. Die Idee und Realisation für dieses Projekt lag bei der Journalistin und MaDonna-Mitarbeiterin Güner Y. Balci.

Der Wettbewerb wird unterstützt von Neumarkter Lammsbräu, WALA Heilmittel GmbH, Knesebeck Verlag, EMMA, Keep Cool Gbr, Euronatur - Stiftung Europäisches Naturerbe, pala-Verlag und lerngut Bildungsmedien.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /