© Riepl- 33. Jahrestag der Zwentendorfabstimmung
© Riepl- 33. Jahrestag der Zwentendorfabstimmung

Sonne+Freiheit Preis für Rosemarie Denk und Ruzena Sandova

33. Jahrestag der Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf – 6. Sonne+Freiheit-Preis in Wullowitz vergeben

© Riepl- Preisverleihung bei Sonne + Freiheit
© Riepl- Preisverleihung bei Sonne + Freiheit

Zum Anlass der Volksabstimmung gegen Inbetriebnahme des AKWs Zwentendorf am 5.11.1978 verlieh der grenzüberschreitend tätige Verein Sonne+Freiheit wieder seinen Anerkennungspreis, 2011 bereits zum 6. Mal. Diesmal wurden mit Rosemarie Denk aus Rainbach bei Freistadt und Ruzena Sandova aus Kaplice zwei Frauen ausgezeichnet, die sich in ihrem privaten Bereich jahrelang unauffällig für grenzüberschreitende bzw. ökologische Belange eingesetzt haben.

Frau Denk organisiert seit 2005 an der Volksschule Rainbach Tschechischkurse und kümmert sich persönlich beispielhaft um die teilnehmenden Kinder. Trotz gesundheitgsbedingter Beeinträchtigung konnte sie auch das Sponsoring und somit etwas sicherstellen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Wenn Europa funktionieren soll, dann sollte nämlich das Lernen der jeweils anderen Sprache ganz an oberer Stelle sein. "Das Kennenlernen des Nachbarlandes auch durch die Sprache ist gerade in einer Situation wichtig, wo unter anderem durch das AKW Temelín die Atmosphäre in der Grenzregion getrübt ist", so Rosemarie Denk.


Frau Sandova aus der unweit gelegenen südböhmischen Stadt Kaplice versucht seit Jahren, ökologisch nachhaltig zu leben, beteiligt sich als Aktivistin der NGO "Duha" bei verschiedenen Behördenverfahren und Demonstrationen, unter anderem gegen das AKW Temelín und die Zerstörung des Nationalparks Böhmerwald. Außerdem organiserte sie Exkursionen mit Schulkindern zu österreichischen Vorzeigeprojekten im Bereich Energie und Abfall und engagierte sich weit über das in ihrem Lande übliche Maß hinaus für öffentliche Angelegenheiten, was nicht selten unbedankt bleibt und auch kritisiert wird.


Vor der Verleihung des S+F-Anerkennungspreises, der aus je einer Aktie (im Wert von ca. 400 €) der Windkraftfirma WEB (www.windkraft.at) und erstmals auch aus je einem Bild des Mühlviertler Malers Gerhard Prem besteht, entzündeten anlässlich des 33. Jahrestages der österreichischen Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf TeilnehmerInnen der diesjährigen S+F-Preisverleihung um 15:33 genau 33 Kerzen zum Gedenken an die weltweiten Opfer der Atomtechnik. Rùžena Šandová gratulierte dazu ihren Freunden aus Österreich und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Situation sich auch in Tschechien ändern wird und ökologische Alternativen nicht mehr primär als "teurer Spaß" angesehen werden, sondern als eigentlich normal.


"Ähnlich, wie es normal sein sollte, dass die Sprache des jeweiligen Nachbarlandes in den Schulen unterrichtet wird", so Bernhard Riepl, Obmann des Vereins Sonne+Freiheit, abschließend.


Die finanziellen Mittel für die Verleihung des S+F-Anerkennungspreises stammen aus Sprachkursen, die von Mitgliedern und Sympathisanten des Verein ohne Honorar organisiert werden. Die Bilder waren ein großzügiges Geschenk des Malers Gerhard Prem.

GastautorIn: Bernhard Riepl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /