© Dietmar Stauss
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Thermische Sanierung – heißer Tipp für erfolgsorientierte Klimapolitiker!

Studie der Uni Klagenfurt über die positiven ökonomischen Effekte der Thermischen Sanierung von Einfamilienhäusern

Wien- ‘Klimaschutz, Absicherung der Energieversorgung und die weiterhin steigende Inflation sind Themen, die Österreichs Bürgerinnen und Bürger zu recht verunsichern’, fasst Franz Roland Jany, Geschäftsführer der GDI, Gemeinschaft Dämmstoff Industrie das augenblickliche Stimmungsbild in Österreichs Bevölkerung zusammen. ‘Was heute fehlt, ist der aktive politische Gestaltungswille, Lösungen konsequent und überparteilich an zu gehen und um zu setzen. Deshalb präsentieren wir eine brandaktuelle Studie der Uni Klagenfurt über die positiven ökonomischen Effekte der Thermischen Sanierung von Einfamilienhäusern. Unser Ziel: Wir wollen die Politik ermuntern, wichtige und richtige Schritte zu setzen und so das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik zurück zu gewinnen.’

‘Aktiver Klimaschutz durch Thermische Sanierung ist heute das Mittel der Wahl, um wirtschaftlich, rasch und vor allem langfristig CO2 ein zu sparen und letztlich auch die Versorgungssicherheit in Österreich zu verbessern’, ist Franz Roland Jany überzeugt. ‘Die Studie der Uni Klagenfurt zeigt, dass thermische Wohnbausanierung einerseits eine hochrentable und vor allem sichere Geldveranlagung für Hausbesitzer ist. Andererseits könnten sich damit die einschlägigen Politiker positiv profilieren.’

Studienautor Universitätsprofessor Michael Getzner dazu: ‘Die stark gestiegenen Energiepreise verbessern die Rentabilität der Gebäudedämmung und verkürzen gleichzeitig die Amortisationszeit. Die Verzinsung der Investition in Gebäudedämmung beträgt zwischen 12 und 30 Prozent, die Amortisation liegt zwischen fünf und acht Jahren.’ Selbst in einem pessimistischen Szenario, wie höheren Dämmstoffkosten, höheren Darlehenskosten, höheren Heizkesselkosten etc. ist die Investition in die Thermische Gebäudesanierung im Bereich marktüblicher Verzinsung zu sehen. ‘Die Energiespar-Förderungen in den Bundesländern verbessern darüber hinaus den Gewinn um drei bis vier Prozent zusätzlich’, ergänzt Jany das positive Ergebnis der Studie. ‘Die zusätzlichen Sensitivitätsanalysen in der Studie zeigen außerdem deutlich, dass selbst bei ungünstigsten Annahmen die Ergebnisse positiv bleiben.’

Politische Folgerung

‘Da ganzheitliche Thermische Sanierungen für den Hausbesitzer hochrentable Investitionen darstellen und die Politik eine Erhöhung der Sanierungsquote von heute ein Prozent auf künftig drei bis sogar fünf Prozent anstrebt, müssen entsprechende Anreize auf Landes- und Bundeseben gesetzt werden’, ist Jany überzeugt. ‘Darüber hinaus hat der ehemalige Chef des Wifo, Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut, Helmut Kramer bei einer Analyse zur Thermischen Sanierung gemeint, dass diese eine tripple Dividend darstelle, also eine win-win-win Situation ist – für die Bürger, für den Klimaschutz und für die Wirtschaft! Besser geht’s nicht!’ hakt Jany nach und formuliert notwendige musts an die Politik, ohne die eine konzertierte Umsetzung der Klimaziele unmöglich ist:

Musts auf Landesebene:

• Mehr und bessere Information über Thermische Sanierungen und die entsprechenden Förderungen dazu.
• Bessere Grenzwerte in den Baugesetzen. Die Grenzwerte müssen im Rahmen der aktuellen Bautechnik-Novellierung auf mindestens 55 kWh/m2 pro Jahr gesenkt werden (Vorgabe für 2010), wie dies die Vorzeige-Bundesländer Vorarlberg und Burgenland bereits getan haben.
• Bessere Grenzwerte in den Förderungen (15a Verhandlungen zur Wohnbauförderung), die automatisch alle zwei Jahre gesenkt werden. Ziel: Niedrigstenergiehaus oder Passivhaus.
• Flächendeckender Ausbau der Energieberatungen.


Musts auf Bundesebene:

• Steuerliche Anreize (Abschreibungsmöglichkeiten) bei Thermischen Sanierungen für Hausbesitzer.
• Staatliche Annuitätenzuschüsse für Darlehen der Bausparkassen bei Thermischen Sanierungen.
• Konsequente Umsetzung des EU-Energieausweises bei Kauf, Verkauf, Miete oder Pacht.
• Anpassung des Wohnrechts an Klimaschutz- und Effizienzkriterien.

Jany begründet die vorgeschlagenen Maßnahmen wie folgt:

‘Thermische Sanierung ist ein unverzichtbares Element der Österreichischen Kiotostrategie. Gleichzeitig sind Thermische Sanierungen politisch ein dreifacher Gewinn, denn nirgendwo sonst können auf einen Schlag so viele positive Effekte ausgelöst werden:

Weniger CO2, weniger Energieverbrauch, weniger Energiekosten für die Haushalte, dadurch mehr Haushaltseinkommen, nämlich bis zu 1.500 (!) Euro jährlich (siehe Grafik), mehr Komfort, mehr Arbeitsplätze, steigendes BIP, mehr Steuereinnahmen etc.’.

Insgesamt sieht der GDI-Geschäftsführer durch eine Forcierung der Thermischen Sanierungsrate vor allem auch eine Absicherung der Energieversorgung und einen wichtigen Beitrag für die Post-Kiotozeit: ‘Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger Abhängigkeit von steigenden Energiekosten, Stichwort Inflation. Und weniger Abhängigkeit von einer zentral gesteuerten und zunehmend unsicher werdenden Energieversorgung vom EU-Ausland.’

Quelle: GDI - Gemeinschaft Dämmstoff Industrie


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /