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Bau der größten energieautonomen Wohnanlage Kärntens schreitet voran

Das Sonnendorf Finkenstein wächst

Finkenstein – Nach rund einem Jahr Unterbrechung haben die Bauarbeiten für das Sonnendorf Finkenstein wieder begonnen. Am Faaker See entsteht in den kommenden Jahren die größte energieautonome Wohnanlage Kärntens. Vertreter der Bauinnung und des Senats der Wirtschaft besuchten vor kurzem das Projekt.

Der Bau des Sonnendorfs Finkenstein hatte bereits im Juli 2011 begonnen. Nach einigen Wochen musste der Bau vorläufig eingestellt werden, weil ein Anrainer juristische Schritte eingeleitet hatte. ‘Alle rechtlichen Fragen sind jetzt in unserem Sinne geklärt", freut sich der Initiator des Projekts, Andreas Müller von der Sunmedia Marketing GmbH. ‘Endlich können wir nun eines der innovativsten Wohnbauprojekte Österreichs umsetzen."

In den vergangenen Wochen wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Inzwischen wachsen in Finkenstein am Faaker See die Rohbauten von vier Aktivhäusern in die Höhe. Sie werden nach ihrer Fertigstellung mehr Strom erzeugen, als sie verbrauchen. Errichtet werden die ersten drei Häuser ausschließlich von Lehrlingen.

Verantwortung für die Zukunft

Vertreter der Bauinnung und des Senats der Wirtschaft informierten sich vor kurzem vor Ort über das Projekt. DI Robert Rosenberger von der Bundesinnung Bau zeigte sich von dem ‘Vorzeigeprojekt" begeistert: ‘Ihr Erfolg ist vorprogrammiert." Die Bauweise aus 50 Zentimeter dicken Ziegelwänden sei ‘mutig", die Energieerzeugung über große Photovoltaik-Anlagen gleichzeitig ‘sehr vernünftig". Kärntens Bau-Innungsmeister KR Stefan Hasse gratulierte den Betreibern zur Entscheidung, die Häuser von Lehrlingen errichten zu lassen. Sein Resümee: ‘Das Projekt zeigt Qualität."

Für Hans Harrer ist das Sonnendorf ‘ein ganz außergewöhnliches Projekt", weil es die Zukunftsthemen Ökologie, Innovation und Bildung vereine: ‘Es ist ein Beispiel, wie wir die Zukunft positiv gestalten können." Harrer ist Vorstand im Senat der Wirtschaft, einem freiwilligen Zusammenschluss von Unternehmern und Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Bei der Errichtung als Lehrlingsbaustelle werde deutlich, dass die Betreiber ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen, so Harrer: ‘Die Verantwortung in unserer Gesellschaft übernehmen längst nicht mehr die Politiker, sondern wir Unternehmer."

Innovatives Projekt

Insgesamt 14 Doppelhäuser wird die Sunmedia Marketing GmbH in den kommenden drei Jahren in Finkenstein am Faaker See errichten. Sie investiert mehr als 8,5 Millionen Euro in das Projekt.

Die Häuser werden aus 50 Zentimeter dicken, atmungsaktiven Ziegelwänden gebaut, die für eine hervorragende Dämmung sorgen. Jedes Haus wird von einer zirka 55 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage mit umweltfreundlichem Strom versorgt.

‘Mit dem gewonnenen Sonnenstrom lässt sich der gesamte Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Elektrogeräte decken. Stromüberschüsse werden in das Netz eingespeist und bringen bares Geld. So wird das Eigenheim zum Kraftwerk", schildert Projekt-Initiator Andreas Müller. Verglichen mit einer modernen Öl- oder Gasheizung spart jede Wohneinheit 3,5 bis 6,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

Lehre am Bau: vielfältig und interessant

Die ersten drei Doppelhäuser werden als Lehrlingsbaustelle realisiert. Vom Maurer über Installateure und Elektriker bis hin zum Gartengestalter werden die Arbeiten – unter professioneller Aufsicht – vorwiegend von Lehrlingen ausgeführt. Insgesamt kommen auf der Baustelle rund 120 Lehrlinge zum Einsatz.

Wer das Schaffen der Lehrlinge auf Kärntens größter, sauberster und sicherster Öko-Baustelle mitverfolgen will, kann dies über die Webcam auf www.lehrlingsbaustelle.at tun.

Information: www.sonnendorf.cc und www.lehrlingsbaustelle.at



Factbox:
Sonnendorf Finkenstein

- Lage: Finkenstein am Faaker See, Ortsteil Goritschach
- 14 Doppelhäuser / 28 Wohneinheiten
- Fertigstellung 8 Wohneinheiten bis 2013, 22 Wohneinheiten bis Ende 2014
- 4 Haustypen 100 bis 130 Quadratmeter
- circa 55 Quadratmeter Photovoltaik-Anlage pro Haus
- Gesamt-Jahresenergiebedarf wird selbst erzeugt
- Kosten pro Wohneinheit ab 314.000 Euro. Damit sind die Aktivhäuser nicht teurer als konventionelle Bauten


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /