© Thomas Meinert pixelio.de
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Empfindliche Flussabschnitte der Donau müssen frei von Wasserkraftwerken bleiben

Die Bemühungen ökologische Schäden aus neuen Wasserkraft-Projekten entlang der Donau zu stoppen müssen weiter gehen

Wien - Nicht nachhaltige Kleinwasserkraft hat gravierende Auswirkungen im Einzugsgebiet der Donau, so warnte der WWF Zentral- und Osteuropa vor kurzem. Die heurige Botschaft im Rahmen des Weltwassertages konzentrierte sich auf die Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen Wasser und Energie. Wasserkraft entlang der Donau hat Auswirkungen auf die Umwelt der angrenzenden Feuchtgebiete, die Artenvielfalt in den Flüssen und die Sedimentebenen.

Im Vorjahr hat die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) Leitlinien zur Verringerung der Umweltbelastung von neuen Wasserkraftprojekten erstellt. Die Leitlinien werden auch in Betracht für die 2. Donaubewirtschaftungsplans, der derzeit bis Ende 2015 entwickelt wird, beachtet werden müssen. "Der WWF und andere NGOs mussten in den vergangenen Jahren hart kämpfen, um diese Richtlinien akzeptabel zu machen", sagte Irene Lucius, Leiterin Politik des WWF Donau-Karpaten-Programms. "Unsere Flüsse haben genug an Wasserkraftanlagen, die an ökologisch gefährdeten Orten und/oder mit veralteter Technologie gebaut wurden, gelitten. Die Donauländer können es sich nicht leisten, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen - gesunde Fluss-Systeme bieten eine lange Liste von Dienstleistungen für Menschen, wie die Bereitstellung von Trinkwasser oder das Senken des Hochwasserrisikos" .

Das Dokument empfiehlt, empfindliche Flussabschnitte - wie etwa Schutzgebiete, Strecken mit sehr gutem ökologischen Zustand oder Quellgebiete - frei von Wasserkraft-Entwicklung zu halten. Es fordert auch die richtige Planung auf nationaler und regionaler Ebene in anderen Abschnitten der Flüsse (die nicht ausgegrenzt sind) und in diesem Zusammenhang eine angemessene Berücksichtigung von ökologischen und kulturellen Werten. Es weist auch darauf hin, dass Wasserkraftwerke die Schäden an Fischbeständen und anderen Süßwasserorganismen so weit wie möglich zu senken haben und erklärt, wie dies erreicht werden kann.

Die größte Herausforderung gibt es jedoch noch. " Die Leitlinien helfen nichts, wenn sie nicht schnell und umfassend zur Verhinderung irreversibler Schäden, die durch die Flut der neuen Wasserkraft-Projekte entstehen könnten, berücksichtigt werden", so Irene Lucius . "Insbesondere erwarten wir, das Donauländer mit Beteiligung von NGOs "no go" Bereiche für die Wasserkraft festlegen und die natürlichen und kulturellen Werte unserer Flüsse bei der Planung neuer Projekte ausreichend berücksichtigt."

Nach der WWF "Berg Flüsse: die letzte Chance"-Kampagne war Ende 2013 Rumänien das erste Land, das die Empfehlungen der IKSD akzeptierte. Bis Ende Mai 2014 wird die Regierung einen Gesetzentwurf mit Ausschlusszonen vorlegen und später einen genauen Mechanismus für die Vorausplanung entwickeln. Eine Petition an den Minister für Wasser, Forst und Fischerei, wurde von mehr als 20.000 Rumänen unterzeichnet.

In der Ukraine haben der WWF und eine lokale NGO -Koalition die Regionalregierung von Ivano- Frankivsk überzeugt, den Bau von Wasserkraftwerken in Gebirgsquellflüssen zu stoppen. In Bulgarien wird eine ähnliche Kampagne "Fluss" noch in diesem Frühjahr starten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /