Biodiesel: Unterstreichung des 34 %-EU-Ziels

Vortrag im Rahmen des "Workshops zur EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien"

EU-weit werden zwischen 1990 und 2010 alleine 90% der Zunahme von treibhausgasrelevanten Emissionen dem stark angestiegenen Transport-Sektor zugeordnet. Gemäß dem Verursacherprinzip soll Biomasse daher verstärkt zur Herstellung alternativer Treibstoffe verwendet werden. [Biofuels; EU Vision Report; EUR 22066]

Die Rohstoffpotentiale für eine europäische Biodiesel-Produktion sind vorhanden, wie Zahlen der EBB für die Fallstudie - alleine durch Biodiesel solle das EU-Mengenziel von 5,75% Erneuerbaren im Verkehr für 2010 erfüllt werden - zeigen. [EBB European Biodiesel Bord, 2006]

Nationaler Aktionsplan zur Umsetzung der EU-Richtlinie in Österreich: Vorschläge für Inhalt, Teilziele, Etappenplan

Bioraffinerie-Konzepte können rund um heimische Biodiesel-Anlagen bereits heute verwirklicht werden, wie das Beispiel am Standort Mureck beweist. Zukünftige BtL (Biomass to Liquid) - Anlagen können in derartigen Bioraffinerien integriert werden. Für Biodiesel gilt auch zukünftig: Im Sinne einer regionalen Wertschöpfung hat auch die Produktion aus z.B. Raps zu Rapsmethylester eine positive Energiebilanz von 1:4,5 (ohne Stroh) bzw. von 1:7 (mit Berücksichtigung der Strohverwertung). [Quelle: SEEG Mureck]

Für die Biodieselherstellung aus Altspeisefetten und Tierfetten ist jede Ökobilanz ausgesprochen positiv und auch aus ethischer Sicht ("food versus fuel") außer Zweifel. Eine verpflichtende Altspeiseölsammlung in Österreich wird daher nicht nur von den heimischen Biodiesel-Produzenten gefordert.

Potenziale

Potenziale für die Herstellung von Biodiesel gibt es vor allem in der Verwertung neuer Rohstoffe, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen: Fett aus Algen, Jatrophaöl etc.

Notwendige politische Rahmenbedingungen

Wesentlich für den erfolgreichen Fortbestand und eine zukünftig weiter wachsende Biodiesel-Industrie sind stabile politische Rahmenbedingungen. Steuererleichterungen, ohne die alternative Kraftstoffe derzeit nicht wirtschaftlich in Verkehr zu bringen sind, dürfen im Sinne einer Investitionssicherheit nicht laufend in Frage gestellt und geändert werden.

Generell ist für Biokraftstoffe die Rohstoffzertifizierung im Herstellerland zu fordern. Damit könnte besonders bei Rohstoffimporten der Diskussion zum Schutz von Regenwäldern und der Einhaltung von Menschenrechten für die dortige Landbevölkerung Rechnung getragen werden.

GastautorIn: Dr. Thomas Hilber/BDI für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /