© Greenpeace- Ein visonärer Obststand als Warnung
© Greenpeace- Ein visonärer Obststand als Warnung

TTIP: Fairer Handel auch für unsere Bauern!

Umweltorganisation Greenpeace fordert Lebensmittelgarantie von Umweltminister Rupprechter

Wien - Mit einem "visionären" Obststand vor dem Erntedankfest des Bauernbundes warnt Greenpeace am Wochenende vor den möglichen Auswirkungen des US-europäischen Freihandelsabkommens TTIP: Die Qualität und Sicherheit heimischer Lebensmittel ist in Gefahr. So drohen heimische Bio-Äpfel in Zukunft unleistbar und damit selten zu werden im Vergleich zu billigen US-Äpfeln, die - mit Spritzmitteln versehen - nur einen Bruchteil der österreichischen Bio-Produkte kosten. Greenpeace fordert deshalb von Landwirtschaftsminister Rupprechter eine Garantie, dass die heimischen Lebensmittelstandards nicht gesenkt werden und die Bauern zugleich konkurrenzfähig bleiben können. Das bedeutet auch, dass Rupprechter klar und deutlich Nein zur regulatorischen Kooperation und zu Sonderklagerechten für Konzerne sagen muss - um zu verhindern, dass Standards über die Hintertüre gesenkt werden.

"Die US-Verhandler üben derzeit massiven Druck auf die EU-Kommission aus, amerikanische Lebensmittelstandards in Europa zuzulassen", so Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Österreich: "Setzt sich die US-Position durch, werden Pestizid-Äpfel und Hormon-Schnitzel unsere Märkte überschwemmen, die darüber hinaus viel billiger produziert werden als unsere heimischen Qualitätsprodukte."

Bereits jetzt könnten Konsumenten nur bei Bio-Produkten wirklich sicher sein, dass sie keine Spuren von Spritzmitteln oder Medikamenten enthalten. "Die US-Lebensmittelposition in TTIP würde das ohnehin löchrige EU-Vorsorgeprinzip weiter aushöhlen", so Egit. Die Agrarfunktionäre von Bauernbund und Landwirtschaftskammer würden Landwirte dabei auch in falscher Sicherheit wiegen. Egit: "Es wird immer wieder behauptet, dass unsere heimischen Lebensmittel wegen ihrer hohen Qualität nicht mit der US-Billigware konkurrieren müssen. Dabei wird allerdings vergessen, dass der Preis des billigsten Produktes auch den Preis für das teuerste beeinflusst." Fairer Handel für die heimischen Bauern müsse deshalb oberste Priorität haben.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /