© Hans Braxmeier / pixabay
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Willi: Österreich muss saftige Schienenmauterhöhung in Italien bekämpfen

Grüne: Zahlenvergleich mit Österreich zeigt die Dreistigkeit des Betreibers RFI

Der italienische Bahnnetz-Betreiber RFI plant mit Jänner 2018 eine saftige Preiserhöhung bei der Schienenmaut. Die Trassenpreise sollen im Personenfernverkehr um 66 Prozent und im internationalen Güterverkehr um 46 Prozent angehoben werden. "Wenn das so kommt, wird die Bahn gegenüber der Straße massiv geschwächt - in einer Zeit, in der Österreich, aber auch andere Länder massiv in riesige Bahnprojekte investieren, um den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern", kritisiert der Verkehrssprecher der Grünen, Georg Willi.

Heute haben die ÖBB zusammen mit benachbarten Bahnen in Deutschland, Italien und Frankreich Klage gegen RFI eingereicht. Diese richtet sich gegen den gewaltigen Preissprung, der allen Regeln eines fairen Wettbewerbs widerspricht und den internationalen Bahnverkehr in seiner Wirtschaftlichkeit gefährdet. "Freuen darf sich die Lkw-Lobby, sonst niemand", stellt Willi fest.

Willi hat bei den ÖBB nachgefragt, wie die Trassenpreise heute sind. Denn der Vorwurf stand im Raum, dass die anderen Länder viel teurer seien als Italien und es daher das gute Recht sei, die Preise anzuheben. Das Ergebnis zeigt, dass in Österreich im Personenverkehr 2,06 €/km verlangt werden, auf der besonders stark genutzten Brennerachse 3,72 €. In Italien liegt der Preis heute bei 2,70 € und soll auf 4,48 € im gesamten Fernverkehr hinaufgesetzt werden. Beim Güterverkehr liegen die Preise in Österreich bei 1,36 €/km, auf der Brennerachse bei 2,45 ,-- a Italien will jetzt von 2,15 a‚¬ auf 3,13 a‚ /km im internationalen Güterverkehr anheben. Das zeigt: "Die Trassenpreise sind heute in Österreich schon billiger als jene in Italien, lediglich die stark genutzte Brennerachse liegt darüber. Wenn Italien die Preise so anhebt wie angekündigt, liegt die Schienenmaut mehr als doppelt so hoch wie im normalen österreichischen Netz. Das torpediert alle Bemühungen um eine attraktivere Bahn", betont der Grüne Verkehrssprecher.

Den ÖBB obliegt es, zunächst rechtlich gegen die Schienenmauterhöhung vorzugehen. Willi: "Wir Grüne werden jetzt Allianzen auf nationaler und EU-Ebene suchen, um den politischen Druck auf Italien zu erhöhen. Wer auf die Bahn setzt, muss auch die Nutzungsbedingungen so gestalten, dass der Bahnverkehr wirtschaftlich bleibt. Das ist unser Ziel - gerade im Lichte des Klimavertrages von Paris."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /