© DeltaWorks/Kohji Asakawa pixabay.com
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Ökostrom wird günstiger - Ausbauchance nutzen

Ausbau von Ökostrom ist ein zentraler Baustein zur Dekarbonisierung Österreichs

Wien- Die Kosten für den Ökostromausbau in Österreich gehen 2017 massiv zurück. Laut zwei Gutachten des Wirtschaftsministeriums geht das Unterstützungsvolumen für Ökostromanlagen in Österreich um 150 Millionen EUR auf 790 Millionen EUR zurück. "Durch das Ausscheiden großer Erzeugerkapazitäten aus dem Fördersystem, va bei der Windkraft und der deutlichen Reduktion der jahrelang überhöhten Ausgleichsenergiekosten ergibt sich für die nächsten Jahre von 2017 bis 2020 jetzt die einmalige Chance, den Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung ohne zusätzliche Belastung der StromkonsumentInnen substanziell voranzutreiben," meint Peter Püspök, Präsident von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und ergänzt: "Die Berechnungen des Wirtschaftsministeriums zeigen einen Spielraum auf, der unbedingt für die Einhaltung der Klima- und Energieverpflichtungen, die Österreich mit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens eingegangen ist, ausgenutzt werden muss."

Die Stärke des österreichischen Ökostromausbaus ist die gleichmäßige Verteilung auf die fünf Ökostromsäulen Wind, Kleinwasserkraft, Sonne, Biomasse fest und Biomasse gasförmig (Biogas). Ende 2015 waren 2.400 MW Wind, 1.400 MW Kleinwasserkraft, rd 1.000 MW Photovoltaik, 400 MWel Biomasse fest und 80 MWel Biogas in Österreich installiert. Der durchschnittliche Einspeisetarif lag bei 104,5 EUR/MWh. Damit ist der durchschnittliche Einspeisetarif aller österreichischen Ökostromanlagen um 10 EUR/MWh billiger als der von der EU-Kommission auf 35 Jahre genehmigte Einspeisetarif für das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point in Großbritannien.

Da Strom im zukünftigen Energiemarkt durch Sektorkopplungen (Strom auch im Wärme- und Mobilitätsmarkt) sowie industrielle Verfahrensumstellungen auf Wasserstoffbasis eine immer wichtigere Rolle spielen wird, wird der Anteil von Strom am Gesamtenergieaufkommen von derzeit 20% auf rd 33% ansteigen. "Deshalb muss jetzt die lang ersehnte Ökostromnovelle zügig umgesetzt werden, mit einem Abbau der derzeitigen Warteschlange bei Windkraft über 700 MW, die fix fertig genehmigt und mittels BürgerInnenbefragungen bereits gutgeheißen wurden, sowie Erhöhung der Nachfolgetarife für Biogas auf 15 Millionen EUR/Jahr," meint Peter Molnar, Geschäftsführer von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). In Zukunft muss die Ökostromunterstützung in Österreich auf 20 jährige, gleitende Marktprämien umgestellt werden. Nur bei hohem Eigenbedarf machen Investitionsförderungen als Ergänzung Sinn. "Die Regierung hat jetzt die Möglichkeit, zu beweisen, dass sie es mit der Bekämpfung des Klimawandels und der Energiewende ernst meint. Ohne Zusatzbelastung den Ökostrom in Österreich weiter auszubauen ist eine einmalige Gelegenheit. Nimmt sie diese Chance nicht wahr, begibt sie sich auf "Trump-Kurs", der schnurstracks zurück ins fossile Steinzeitalter führt," meint Peter Püspök.

Quelle: Erneuerbare Energie Österreich



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /