Ökostrom: Der Anbieter ist entscheidend

Nur die wenigsten Stromversorger kennzeichnet der Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie – Beispiel Ökoenergieversorger Polarstern

München, 17.01.2017 – Die Mehrheit aller Stromtarife sind Ökostromangebote. Doch nur rund jeder Achte trägt ein von Experten empfohlenes Öko-Gütesiegel wie das Grüner Strom Label oder das ok power Siegel.* Diese beiden Zertifikate stellen die strengsten Kriterien an Ökostrom. Aber das reicht CSR-Experten nicht. Denn ein einzelner grüner Tarif kann schnell zum Feigenblatt werden. Sie empfehlen Ökostrom-Kunden sich nicht nur das Produkt, sondern auch den Energieversorger dahinter anzuschauen. Tests wie zuletzt vom Magazin ÖkoTest oder von der Umweltschutzorganisation Robin Wood beinhalten inzwischen in ihren Ökostromtests strenge Kriterien, die auch den Energieversorger betreffen.

Merkmale verantwortungsvoll handelnder Unternehmen
Je offener Unternehmen Fragen und kritische Themen behandeln, umso glaubwürdiger macht das ein Unternehmen und weckt Vertrauen. Verbraucher, denen verantwortungsvolles Handeln wichtig ist, können direkt auf der Unternehmens-Webseite entsprechende Informationen suchen oder anrufen und sich überzeugen. Einige Unternehmen, die sich der Bedeutung eines rundum verantwortungsvollen Handelns bewusst sind, erstellen eigene Berichte, so wie der Ökoenergieversorger Polarstern. Er hat als erster Energieversorger eine Gemeinwohlbilanz veröffentlicht. Darin bewerten unabhängige Dritte neben ökonomischen vor allem ökologische und soziale Faktoren der Unternehmen.
Karin Kreutzer, Professorin für Social Business an der EBS Business School in Oestrich Winkel sieht ein besonders glaubwürdiges Engagement bei sozialen Unternehmen. Sie erklärt dies damit, dass sich diese über ihre gesellschaftliche Mission definierten und nicht die Gewinnmaximierung als Ziel hätten wie es bei klassischen Wirtschaftsunternehmen der Fall sei. Das präge ihr ganzes Handeln, ihre Unternehmensführung, ihr Engagement genauso wie ihr Angebot im Markt.

Ab 2017 müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen nach einer neuen EU-Richtlinie (Richtlinie 2014/95/EU) sogar einen Nachhaltigkeits- oder CSR-Bericht veröffentlichen. Neben finanziellen Kennzahlen, die sie in ihrer Bilanz kommunizieren, müssen sie darin über ihre sozialen und ökologischen Aktivitäten und Auswirkungen des unternehmerischen Handelns berichten. Allerdings trifft diese neue CSR-Richtlinie nur auf Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitern zu. Damit müssen viele Stromanbieter nach wie vor keine eigenen CSR-Bericht erstellen, weil sie als Tochterunternehmen mit ihren Strommarken in den CSR-Bericht des Mutterkonzerns integriert werden. So stehen beispielsweise hinter den Stromanbietern Yello, eprimo und E wie Einfach die Konzerne EnBW, RWE und E.ON.

Polarstern – ein Social Business im Energiemarkt
Eine Besonderheit im Energiemarkt ist das Unternehmen Polarstern. Als soziales Unternehmen gegründet, ist es seit jeher das Ziel der Gründer, einen größtmöglichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Polarstern bietet dazu ausschließlich Ökostrom und Ökogas aus jeweils 100 Prozent erneuerbaren Energien an. Gerade beim Ökogas ist das im Markt eine Seltenheit**. Auch ist das Unternehmen einer der Pioniere Im Bereich der dezentralen Energieerzeugung in Mehrparteiengebäuden, Stichwort Mieterstrom. Aus Überzeugung, dass die Energiewende nur global funktionieren kann, unterstützt Polarstern seit seiner Gründung für jeden Kunden – unabhängig von dessen Energieverbrauch – eine Familie in einem Entwicklungsland beim Bau einer eigenen Mikro-Biogasanlage.


* Quellen:
_ Angaben basieren auf Analysen der großen Vergleichsportale durch den Ökoenergieversorger Polarstern
_ Zertifiziert werden nur Produkt aus 100 Prozent erneuerbaren Energien. Daneben müssen die Anbieter je verbrauchter Kilowattstunde in Projekte zum Ausbau der Energiewende investieren und auch auf die Stromquelle, das Kraftwerk, wird bei der Zertifizierung geachtet.
** Nur 12 Prozent alle Öko-/Biogasangebote im Markt basieren zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien und nur Polarstern nutzt dabei – wie von Experten empfohlen – organische Reststoffe.