© VLK/ Klares Statement der Vorarlberger Landesregierung
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Vorarlberger LH Wallner: "Entschieden gegen Wieder-Inbetriebnahme von Leibstadt"

Land Vorarlberg fordert in Schreiben an Nuklearsicherheitsinspektorat vor Wiederaufnahme des AKW-Betriebs "vollumfängliche Klärung und Behebung vorliegender Probleme"

Bregenz – "Im Rahmen meiner Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Vorarlberger Bevölkerung lehne ich für das Land Vorarlberg eine Wiederaufnahme des Betriebs des Kernkraftwerks Leibstadt vor vollumfänglicher Klärung und Behebung der beim Kernkraftwerk vorliegenden Probleme entschieden ab". Diese klare Haltung hat Landeshauptmann Markus Wallner am Dienstag (7. Februar) in einem Schreiben an das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) übermittelt. Zuvor war Medienberichten zu entnehmen, dass Leibstadt eventuell schon im Februar trotz bestehender Unklarheiten wieder hochgefahren werden soll.

Im Brief appelliert der Landeshauptmann an ENSI-Direktor Hans Wanner, die Genehmigung nur dann zu erteilen, "wenn ein sicherer Betrieb gewährleistet ist". Im Kernkraftwerk Leibstadt wurden im Zuge der Jahresrevision 2016 stark oxidierte Brennelemente gefunden. Die Ursache für die kritischen Siedezustände, die zu der Oxidation der Brennelemente geführt haben, konnte bis heute nicht umfassend geklärt werden. "Als Aufsichtsbehörde trägt das ENSI die volle Verantwortung für die Sicherheit", verdeutlichte Wallner im Schreiben. Gleichzeitig forderte der Landeshauptmann ein, dass Vorarlberg über vorliegende Problemlagen bei Schweizer Kernkraftwerken informiert wird. "Im Sinn der gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeit bzw. Ihrer gegenüber dem Land Vorarlberg gemachten Zusagen", unterstrich der Landeshauptmann.

Vorarlberger Sicherheitsbedenken

Die Sicherheit der Atomkraftwerke in direkter Nachbarschaft habe für Vorarlberg allerhöchste Priorität, bekräftigten in dem Zusammenhang auch Sicherheits- und Energielandesrat Erich Schwärzler sowie Umweltlandesrat Johannes Rauch. Vorarlberg habe ein Recht auf umfassende Information, so Schwärzler: "Denn im Katastrophenfall können Ländergrenzen keinen Schutz bieten". Die in Grenznähe gelegenen Schweizer AKW berühren ganz fundamental auch die vitalen Interessen Vorarlbergs und unserer Bürgerinnen und Bürger, stellt Landesrat Rauch unmissverständlich klar: "Die Atomkraft wird in Vorarlberg parteiübergreifend als eine mit unkalkulierbaren Risiken behaftete Technologie betrachtet, die den weiteren Ausbau erneuerbarer Energieträger unnötig verzögert". Dem pflichtet auch der Landeshauptmann bei: "Die Atomkraft ist als Risikotechnologie einfach nicht zukunftstauglich".



Quelle: VLK Redakteur/in: Andrea Schwarzmann


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /