© ARGE Kompost & Biogas Österreich / Biogasanlagen bringen Versorgungssicherheit
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ENERGYPEACE warnt: Arbeiterkammer begünstigt Atomstromimporte

Für die Experten der Arbeiterkammer ist es offensichtlich schwierig, aus den Erfahrungen der letzten Monate zu lernen.

Sie meinen, der Strom muss billig produziert werden, unabhängig davon, ob wir ihn gerade brauchen oder nicht.

Die letzten Wochen haben gezeigt, dass bei Hochdruckwetter an kalten, trüben Wintertagen nur die Biogas- und Holzverstromungsanlagen mit vollem Potential umweltfreundlichen Strom aus dem Inland liefern. Auch die Wasserkraft lieferte Strom, doch nur mit einem Drittel des ausgebauten Potentials. Das hat dazu geführt, dass an solchen Tagen die Importe aus Atom- und Kohlekraftwerken im Ausland 30% des Strombedarfs deckten und mehr als 40% des Stroms aus kalorischen Kraftwerken im Inland mit hohen CO2 Emissionen kam. Wenn jetzt viele Biogasanlagen den Betrieb einstellen, so folgt daraus logischerweise eine Zunahme der Atomstromimporte im Winter und/oder  höhere CO2 Emissionen. Außerdem werden damit Arbeitsplätze von der erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich zu den Atommeilern in Nachbarländern verlagert.

Natürlich ist auch der weitere Ausbau der Stromerzeugung aus Wind, PV- und Wasserkraft anlagen notwendig. Aber es darf nicht übersehen werden, dass wir schon jetzt im Sommer – Beispiel Juni 2016 – einen echten Stromüberschuss haben und Wasserkraft und Photovoltaik den größeren Teil der Jahresstrommenge im Sommer liefern. Wenn die Arbeiterkammer vor allem Strom aus Wasser und PV forciert und Strom aus Biomasse/Biogas ablehnt, so hat das zur Folge, dass  sie vor allem  dann mehr Strom produzieren lassen will, wenn wir schon zu viel haben, und die Erzeugung weiter reduzieren  will – in den Wintermonaten -  wenn wir zu wenig Strom haben. Unter Hinweis auf Konsumenteninteressen wird auf diese Weise – ob aus Unverständnis oder anderen Gründen sei dahingestellt - den Interessen der Atomindustrie gedient.

Es kommt bei der Stromerzeugung eben nicht nur auf die Kosten an, sondern auch auf das Faktum, dass der Strom dann geliefert wird, wenn er gebraucht wird. Nur Biogas- und Holzverstromungsanlagen liefern auch an windstillen Wintertagen mit voller Kapazität und verlässlich umweltfreundlichen Strom. Es wäre zu wünschen, dass auch die Experten der Arbeiterkammer diese Realitäten anerkennen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /