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Industrie und VOEST würden von stärkerem Ökostromausbau profitieren

Anteil von Ökostrom in Oberösterreich sinkt!

Anlässlich der am Montag von der OÖ Landesregierung geplanten Beschlussfassung zur neuen Energiestrategie fordert der Dachverband der Erneuerbaren Energien Österreichs (EEÖ) die Energiestrategie gründlich zu überarbeiten und mit mehr Ökostrom die Industrie zu unterstützen. Die VOEST, als ein in Oberösterreich beheimateter Leitbetrieb hat in Aussicht gestellt mithilfe von Ökostrom die Stahlerzeugung in Österreich fast vollständig zu entkarbonisieren und auf Klimaschutz zu setzen. Dafür braucht sie in den nächsten Jahrzehnten laut eigenen Angaben bis zu 33 TWh Ökostrom, das ist fast die Hälfte des derzeitigen, österreichischen Stromverbrauchs von 70 TWh. "Zur Standortsicherung der Voest ist von der Politik zu erwarten, dass sie mit aller Kraft den Ausbau sämtlicher erneuerbarer Energien vorantreibt" sieht Erwin Mayer Synergieeffekte von Industrie- und Klimapolitik. "Wenn wie bisher der Anteil von Ökostrom in OÖ sinkt und nicht rasch ansteigt, wird entweder der Atomstrom aus Temelin für die Stahlproduktion und andere energieintensive Betriebe in Oberösterreich produzieren oder der Standort Oberösterreich wird für klimaschutzorientierte Unternehmen mangels ausreichendem Ökostromangebot unattraktiver" befürchtet Erwin Mayer vom EEÖ Konsequenzen eines gebremsten Ausbaus erneuerbarer Energien.

Mit der Versuchsanlage in Linz zur Elektrolyse von Wasser zu Wasserstoff ist die VOEST bereits in eine mögliche grüne und CO2- arme Stahlproduktion eingestiegen. Der Wasserstoff kann die klimaschädliche Kohle als Reduktionsmittel ersetzen. "Der bisher sehr spärliche Windkraftausbau in Oberösterreich müßte dafür allerdings in einen neuen Ökostromboom zugunsten des Industriestandort-Bundeslandes Oberösterreich beschleunigt werden" stellt Mayer klar. Alleine bei der Windkraft wären in Oberösterreich weitere 0,6 TWh bis 2030 möglich. Auch die Wasserkraft- und PV-Potentiale sind nicht annähernd genutzt. "Das traditionell führende Industrieland Oberösterreich tut gut daran sich bei dem weltweiten Megatrend Energiewende beispielgebend an die Spitze zu setzen", ermutigt Mayer die OÖ Landespolitik. Führende oberösterreichische Unternehmen in der Branche der Erneuerbaren Energien, von Ökostrom über Ökowärme bis hin zur Energieeffizienz, auf die das Land stolz sein kann, brauchen eine zukunftsweisende, ambitionierte Energiestrategie als Rückhalt im Heimmarkt für Ihre Exporte.

"100 Prozent Ökostrom bis 2030" sind sowohl in Oberösterreich als auch in Österreich eine absolute Vorgabe für eine moderne Industrie- und Standortpolitik, die Klimaschutz als notwendigen Standortfaktor berücksichtigt und diese beiden Elemente vereint. Die Relativierung der Ziele für Klimaschutz und erneuerbare Energien schadet nach Ansicht des EEÖ dem Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Derzeit produziert Oberösterreich ca. 11 TWh Ökostrom und der Anteil am Gesamtstromverbrauch ist von rund 78% im Jahr 2009 auf rund 69% im Jahr 2015 gesunken. Der EEÖ befürwortet, dass die Oberösterreichische Landesregierung eine integrierte Klima- und Energiestrategie völlig neu aufsetzt um den Ausbau erneuerbarer Energien massiv zu beschleunigen. "Zusätzlich würden wir es begrüßen, wenn sich die Oberösterreichische Politik für eine VOEST-Standortsicherungsklausel im neuen Ökostromgesetz einsetzt, die neben dem Bedarf der E-Mobilität und der gesamten energieintensiven Industrie auch die 33 TWh für die wasserstoffbasierte Stahlproduktion aus österreichischem Ökostrom gewährleistet. Darauf könnten sich dann Industriebetriebe, wie die VOEST, absolut und nicht relativ zum Wirtschaftswachstum verlassen", schließt Mayer.


Quelle: Erneuerbare Energie Österreich



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /