© Präsentation "Anders Wirtschaften"
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Anders Wirtschaften im Burgenland

Burgenland soll Modell-Region für Nachhaltigkeit, Naturnähe, Gemeinwohl & Handwerk werden

Die Grüne Wirtschaft präsentiert den Internet-Blog www.anders-wirtschaften.at .Unter dieser Adresse werden Geschichten von Unternehmen im Burgenland erzählt, die es »anders« machen und SINNvollen Beitrag zu einem guten Leben in ihrer Heimat leisten. Bei einer Betriebsbesuchs-Tour hat Landessprecherin Anja Haider-Wallner zugehört und fordert die Einrichtung einer Modell-Region für Nachhaltigkeit, Naturnähe, Gemeinwohl & Handwerk: »Wir müssen das wertschätzen, was im Burgenland da ist: fleißige Menschen mit Herz, Natur und starke Gemeinschaften und daraus ein zukunftsfähiges Modell entwickeln. Das sind wir unseren Kindern schuldig.«


Wie die Idee entstand

Wofür steht die Burgenländische Wirtschaft? Bei einem Empfang in der Bundes-Wirtschaftskammer, den die burgenländische Kammer ausgerichtet hat, wurde ein Video von 3 burgenländischen Großbetrieben und Kammerpräsident Nemeth, der in einem schwarzen Audi durch die burgenländische Landschaft zieht, gezeigt. Die Landessprecherin der Grünen Wirtschaft Burgenland Anja Haider-Wallner erschüttert: »Wenn diese 3 Groß-Unternehmen die Burgenländische Wirtschaft repräsentieren, ist das wie ein Schlag ins Gesicht der vielen Klein- und Kleinstbetriebe die tagtäglich im Burgenland zumindest ihren eigenen Arbeitsplatz schaffen und für Versorgung in den Regionen sorgen. Und ein Präsident am Rücksitz einer Limousine schafft keine Bilder im Kopf, die uns die Klimaziele 2050 erreichen lassen«. Kein Schaden ohne Nutzen: aus dem Ärger erwuchs die Idee Betriebe im Burgenland vor den Vorhang zu holen, die es »anders« machen.

Anja Haider-Wallner hat die beiden grünen Landtagsabgeordneten Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller eingeladen, sie jeweils im Süd- und im Nordburgenland bei der Besuchstour zu begleiten. Die beiden haben ihre E-Autos für die ökologische Mobilität zur Verfügung gestellt, bzw. sind selbst damit gefahren. Während der 2-tägigen Tour im März wurden 11 Vorreiter-Unternehmen besucht, die nun in einem eigenen Internet-Blog vorgestellt werden. Wer die Welt ändern will, muss inspirierende Geschichten erzählen.

Anders Wirtschaften bedeutet:

* Bekenntnis zum Leben und Arbeiten am Land
* Nachhaltige Nutzung von Ressourcen
* Wiederbelebung von altem Handwerk
* Soziale und ökologische Verantwortung ernst nehmen
* Für Wertschöpfung in der Region sorgen

Modell-Region »Nachhaltigkeit« als Chance

Auf der Reise begegnen die PolitikerInnen inspirierenden Persönlichkeiten mit großartigen Visionen, die im Kleinen und Größeren ihren Beitrag für ein gutes Leben für alle leisten. Intensive Gespräche werden in Bildern und Worten festgehalten, auch kurze Videos entstehen. Die Haltung und die Stimmung der Unternehmen werden im Blog erlebbar. Ihre Erfahrungen inspirieren, selbst über Unternehmensgründung nachzudenken. Am Ende der Reise werden 2 Gedanken immer lauter:

Große Industriebetriebe, auf deren Ansiedlung entlang der S7 das Land hofft, sind keine Rettung für das Südburgenland.
Das Burgenland bietet viel mehr Chancen, als die hohe AuspendlerInnen-Quote erahnen lässt.

Anja Haider-Wallner denkt weiter: »Nutzen wir die Ressourcen und machen wir das Burgenland zu einer Modell-Region für Nachhaltigkeit, Naturnähe, Gemeinwohl & Handwerk.«

Gerade das Burgenland ist aufgrund der kleinteiligen Strukturen und Tradition der ideale Nährboden für zukunftsfähige Unternehmen. Zukunftsfähig im Sinne einer Postwachstumsökonomie: Ressourcenschonend, sozial verträglich und verankert in der Region. Wenn kleine Gewerbetriebe vor Ort in den Dörfern und Kleinstädten wieder produzieren, reparieren und innovative Projekte umsetzen, dann steigt die Lebensqualität, dann bleibt Wertschöpfung wieder im Burgenland und der »Brain drift« gut ausgebildeter junger Menschen nach Wien und Graz wird gebremst. Weil das Leben in der Heimat wieder mehr zu bieten hat. Mehr Kultur, mehr Urbanität, mehr berufliche Chancen. »Nicht zuletzt läßt sich ein durchgängiges Konzept für »langsames Reisen« touristisch vermarkten und baut auf die derzeitige Ausrichtung auf«, ist Anja Haider-Wallner überzeugt.

Notwendige Schritte hin zu einer Modellregion:

* Klares Bekenntnis aller Stakeholder in Wirtschaft, Politik, AMS, Förderstellen und Tourismus
* Informationskampagnen, Schulungen, Beratung für UnternehmerInnen und solche die es werden wollen
* Gezielte Förderungen für Klein- und Kleinst-Unternehmen: ökologische Ausrichtung/ Social Business. Schnelle und einfache Abwicklung.
* Ideen-Wettbewerbe für Zukunftsfähigkeit wie Departure in Wien

Regina Petrik, Landessprecherin der GRÜNEN, sieht auch das Land Burgenland in der Verantwortung. »Auf unserer Betriebsbesuchstour hat sich auch von Seiten der Unternehmerinnen und Unternehmer bestätigt, was ich auf meiner Jobtour im Jahr 2014 von Arbeitnehmerinnen-Seite mitgenommen habe: Bedeutsam für das Blühen eines Betriebes ist das Betriebsklima und die soziale Sicherheit. Langfristig gesehen muss im Burgenland zur Erhaltung der Lebensqualität auch der Klimaschutz einen besonderen Stellenwert bekommen. An diesen beiden Kriterien sollte sich das Fördersystem für die Klein- und Mittelbetriebe sowie der Ein-Personen-Unternehmen im Burgenland orientieren.«

Die Forderung lautet daher:

* Landesförderungen für Betriebe sind an die Erfüllung von sozialen und Klimaschutzstandards gebunden
* Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe
* Steuervorteile für Konzerne müssen beseitigt werden
* Steuerlasten müssen umverteilt werden: Arbeit und Leistung massiv entlasten
* Abgaben auf Ressourcenverschwendung und Umweltzerstörung anheben
Steuern auf große Vermögen vervielfachen

Wie’s weitergeht:

Die 11 Vorreiter-Unternehmen stehen noch am Anfang oder haben sich längst etabliert, sie haben MitarbeiterInnen oder sind Ein-Personen-Unternehmen. Im Herbst werden weitere besucht. Von diesen Unternehmen können wir viel lernen. Wer mit den Menschen, die dahinterstehen spricht, bekommt eine Ahnung, wohin sich das Burgenland mit Stolz auf seine ganz eigene Authentizität entwickeln kann. Wenn jetzt begonnen wird.

Ein Hinweis zum Status der besuchten Unternehmen:
Sie sind weder Mitglieder der Grünen oder der Grünen Wirtschaft, noch als MandatarInnen für ebendiese in der Kammer tätig. Sie wurden durch Recherche und Empfehlung ausgewählt und haben sich für die Idee einer Präsentation auf einer neutralen Blog-Plattform begeistern können.

www.anders-wirtschaften.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /