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Mehr als 23.400 Hasen wurden im Vorjahr Opfer des Straßenverkehrs

Für Verkehr werden täglich Flächen im Ausmaß von vier Fußballfeldern verbaut

Wien - Im Vorjahr sind in Österreich erneut mehr Feldhasen dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen, informiert der VCÖ. Mehr als 23.400 Hasen kamen unter die Räder, um 700 mehr als im Jahr 2015. Der Lebensraum von Feldhasen wird von immer mehr Straßen durchschnitten. Bereits 138.600 Kilometer Straßen gibt es in Österreich. Im Schnitt werden täglich für den Verkehr Flächen im Ausmaß von vier Fußballfeldern verbaut. Der VCÖ spricht sich für einen Stopp der Zersiedelung und für einen stärkeren Schutz von Naturgebieten vor dem Aus- und Neubau von Straßen ein.

Die Feldhasen sind im Frühjahr besonders aktiv. Es ist Paarungszeit. Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß. "Der Ausbau des Straßennetzes führt nicht nur zu mehr Kfz-Verkehr, sondern schränkt auch zunehmend den Lebensraum von im Freien lebenden Tieren ein. Im Schnitt durchschneiden rund 60 Kilometer Straßen den Lebensraum eines Hasen", so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Im Vorjahr wurden laut offiziellen Daten der Jagdstatistik 23.442 Hasen und Wildkaninchen von Lkw und Pkw erlegt, um rund 700 mehr als im Jahr 2015. Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen. Die Dunkelziffer ist höher.

Österreichs Straßennetz ist mittlerweile 138.600 Kilometer lang. Daten des Umweltbundesamts zeigen, dass die gesamten Verkehrsflächen bereits 2.060 Quadratkilometer ausmachen, das entspricht der fünffachen Fläche von Wien, verdeutlicht der VCÖ. Im Schnitt werden für Verkehr täglich rund 2,5 Hektar verbaut, das entspricht der Fläche von vier Fußballfeldern. Damit verbraucht alleine der Verkehr so viele neue Flächen wie in Österreichs Nachhaltigkeitsziel insgesamt für alle Bereiche vorgesehen wäre.

Der VCÖ fordert einen sorgsameren Umgang mit der Ressource Boden. Vor allem Naturgebiete sind vor neuen Straßenbauten zu schützen. Wesentlich ist auch eine verbesserte Siedlungspolitik. Zersiedelung erhöht nicht nur den Flächenverbrauch massiv, sondern führt auch zu deutlich mehr Autoverkehr. Die Stärkung der Ortskerne verringert den Platzverbrauch und ermöglicht der Bevölkerung ein umweltfreundlicheres Mobilitätsverhalten.

In Österreich sind Feldhasen vor allem in Niederösterreich, Oberösterreich, im Burgenland und in der Steiermark heimisch. Die meisten Hasen verunglücken auf Niederösterreichs Straßen, allein im Vorjahr verloren hier mehr als 11.900 Hasen durch den Straßenverkehr ihr Leben, berichtet der VCÖ. In Oberösterreich wurden rund 4.700 Hasen tödlich überfahren, im Burgenland rund 3.000 und in der Steiermark rund 2.600. Seit dem Jahr 2005 kamen in ganz Österreich bereits mehr als 360.000 Feldhasen durch den Straßenverkehr ums Leben.

Im Vorjahr wurden mehr Hasen Opfer des Straßenverkehrs
(Anzahl durch Straßenverkehr getötete Feldhasen und Wildkaninchen im Jahr 2016, in Klammer 2015)

Österreich: 23.442 (22.741)
Niederösterreich: 11.949 (11.343)
Oberösterreich: 4.718 (4.501)
Burgenland: 3.043 (2.981)
Steiermark: 2.618 (2.728)
Salzburg: 541 (666)
Kärnten: 464 (477)
Wien: 12 (32)
Vorarlberg: 5 (13)
Tirol: 0 (0 )
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2017

VCÖ: Seit 2005 wurden mehr als 360.000 Hasen Opfer des Straßenverkehrs (Anzahl durch Straßenverkehr in Österreich getötete Feldhasen und Wildkaninchen)

Jahr 2016: 23.442

Jahr 2015: 22.741

Jahr 2014: 19.343

Jahr 2013: 24.405

Jahr 2012: 24.852

Jahr 2011: 24.309

Jahr 2010: 27.555

Jahr 2009: 38.199

Jahr 2008: 41.035

Jahr 2007: 39.979

Jahr 2006: 37.561

Jahr 2005: 37.373
Summe: 360.794
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2017


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /