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Pressemitteilung

„Osterhasen“ auf bayerischen Äckern und Feldern – Jungtiere nicht anfassen!

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Pressemitteilung von: Bayerischer Jagdverband e.V.

/ PR Agentur: Bayerischer Jagdverband e.V. - Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Feldhase

Feldhase

Ostern steht vor der Tür und die „Osterhasen“ auf bayerischen Äckern und Feldern werden gesetzt, sie erblicken das Licht der Welt. Während in den Geschäften die Regale der Schokohasen überquellen, hat es der Feldhase immer schwerer, geeigneten Lebensraum zu finden.


Feldkirchen, 13. April 2017 – Der Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, Prof. Dr. Jürgen Vocke: „Wir freuen uns alle, wenn wir vor den Osterfeiertagen ein paar Feldhasen beobachten können. Damit das auch in Zukunft noch möglich ist, brauchen wir die enge Zusammenarbeit mit unseren Landwirten, die Rückzugsgebiete, z.B. ungenutzte Wiesenstreifen für diese Wildart bereitstellen können.“ Vocke weiter: „Der Feldhase braucht viele verschiedene Kräuter und Gräser, die sogenannte Hasenapotheke, mit Kamille, Kümmel oder Salbei um gesund zu bleiben. Dazu Wiesen, die in der Jungenaufzuchtzeit nicht gemäht werden, denn junge Feldhasen laufen bei Gefahr nicht weg, sondern ducken sich. Das Ducken schützt sie vor vielen Fressfeinden, nicht aber vor einem Mähwerk.“ Viele Landwirte und Jäger haben sich daher in Bayern bereits zusammengefunden, um für die Wiesenbewohner etwas zu bewegen. „Es muss unser gemeinsames Anliegen sein, den Feldhasen in unserer bayerischen Heimat zu unterstützen“, so der BJV Präsident Prof. Vocke abschließend.

Kinderstube Natur – Der Bayerische Jagdverband appelliert, Jungtiere nicht anzufassen!

Unsere Natur wird jedes Frühjahr zur Kinderstube: Die „jungen Wilden“ sind los. Der Bayerische Jagdverband warnt, Jungwild nicht anzufassen.

Junge Feldhasen und andere Jungtiere dürfen unter keinen Umständen angefasst, gestreichelt oder auf den Arm genommen werden. Der menschliche Geruch, der anschießend an ihnen haftet, ist ihr Todesurteil.

Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, erklärt: „Häsinnen sind keine Rabenmütter. Durch ihr schnelles Entfernen, möchten sie ihre Jungtiere schützen. Die jungen Hasen haben nahezu keinen eigenen Körpergeruch und sind so von Fressfeinden geschützt. Der Geruch der Häsin allerdings würde diese anlocken. Daher kehrt sie nur morgens und abends zum Säugen zur Sasse zurück.“ Die Muttermilch der Häsin ist zudem um ein Vielfaches fetter als bei anderen Säugetieren und damit sehr nahrhaft.

Das können Sie tun: Rücksichtsvoll in der Natur

Neben den Umweltbedingungen und den natürlichen Fressfeinden stellt auch das beliebteste Haustier der Deutschen eine Gefahr für junge Feldhasen dar: der Hund. Oftmals vom Besitzer unbemerkt, kann er für den Tod junger Hasen verantwortlich sein, während er scheinbar friedlich über Wiesen streunt. Deshalb der dringende Appell an alle Hundebesitzer: Nehmen Sie Ihre vierbeinigen Freunde besonders in der Brut- und Setzzeit (März bis Juni) an die Leine. Informationen zum richtigen Verhalten mit dem Hund in der Natur finden Sie in der BJV-Informationsbroschüre zu diesem Thema. BJV-Präsident Vocke: „Je mehr Hundehalter über die rechtlichen Grundlagen und die Zusammenhänge in der Natur wissen, desto harmonischer wird das Miteinander zwischen allen Naturnutzern ablaufen. Wir Jäger sind fast alle selbst Hundeführer und kennen die enge Verbindung zwischen Hund und Hundeführer. Daher ist es uns ein großes Anliegen, neben unseren Aufgaben als Anwalt des Wildes, auch für ein gutes Miteinander zwischen Hundeführern und Jägern zu sorgen.“

Hier gibt es den Flyer

Kostenlos als PDF-Datei unter: http://www.jagd-bayern.de/uploads/media/hundeflyer.pdf – „Mit meinem Hund in der Natur“ oder zu bestellen unter Bayerischer Jagdverband, Hohenlindner Straße 12, 85622 Feldkirchen. Telefon 089-990 234 0.

Weitere Informationen finden Sie unter www.jagd-bayern.de

Hintergrundinformationen:

Der europäische Feldhase ist bereits mit sieben Monaten geschlechtsreif. Die Häsin kann bis zu vier Mal im Jahr ein bis fünf Junge bekommen. Die Paarungszeit, die auch „Hasen-Hochzeit“ genannt wird, beginnt bereits im Januar und hat ihren ersten Höhepunkt im März. Dabei bestimmt die Häsin mit welchem Rammler sie sich paart. Meist geht der Hochzeit ein regelrechten „Boxkampf“ zwischen den beiden Paarungspartnern voraus bei denen sie mit den Vorderpfoten aufeinander einschlagen, um ihre Kräfte zu messen. Hat eine Verpaarung stattgefunden, trägt die Häsin rund 40 Tage bis sie ihre Junghasen, die ersten Märzhaserl, in einer Sasse zur Welt bringt. Gleich nach der Geburt lässt die Häsin ihre Jungen allein in der Sasse zurück.

Mein Name ist Hase, nicht Kaninchen

Feldhase und Kaninchen werden oft miteinander verwechselt, obwohl sie sich gar nicht besonders ähnlich sind. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Lebensweise. Während der Hase seine Sasse auf dem Feld oder im Acker, auf der Wiese oder im Wald hat, also über Tage, lebt das Kaninchen unterirdisch in einem Bau. Die jungen Kaninchen werden zudem blind und nackt geboren, während junge Hasen bereits ihr volles Fell und offene Augen haben. Der Feldhase ist eher ein Einzelgänger, das Kaninchen lebt im Familienverbund. Auch in der Größe unterscheiden sich beide Säugetiere bei genauerem Betrachten: Der Feldhase ist deutlich größer, hat lange Ohren, Löffel genannt, und kräftige, lange Hinterbeine, die ihm schnelle Sprints und große Sprünge ermöglichen. Außerdem weist die unterschiedliche Färbung (Hase braun, Kaninchen grau) auf die jeweilige Art hin.

Der „Osterhase“ – eine bedrohte Art?

Die immer dünnere Besiedelung der Landschaft mit Feldhasen hängt von vielen Faktoren ab, vor allem aber vom Wetter und vom Feinddruck während der Zeit der Jungenaufzucht. Die Häsin legt ihre Jungen in Mulden auf dem Feld ab. Anhaltende Nässeperioden in den ersten drei Lebenswochen sind der sichere Tod des Nachwuchses. Zur Nässe kommen weitere Gefahren hinzu: Der Feldhase steht auf dem Speiseplan vieler Fressfeinde. Nicht nur der Fuchs hat den Hasen zum Fressen gern. In einem alten Reim von Ludwig von Wildungen heißt es: „Menschen, Hunde, Wölfe, Luchse, Katzen, Marder, Wiesel, Füchse, Adler, Uhu, Rabenkrähen, jeder Habicht, den wir sehen, Elstern auch nicht zu vergessen, alles, alles, will ihn fressen.“
Auch die Lebensraumbedingungen, das Nahrungsangebot und die Deckungsmöglichkeiten in der Agrarlandschaft haben sich laufend verschlechtert. Es fehlen Hecken, Feldraine, Grabenböschungen und Graswege, die ihm und dem Nachwuchs Schutz bieten könnten. Weil Wegraine zudem häufig gemulcht und mehrmals im Jahr abgemäht werden, geht die Vielfalt an Wildkräutern verloren. Auf den Kulturflächen kommen kaum mehr Blühpflanzen wie Schafgabe oder Kamille hoch. Sie aber sind ein Teil der so genannten „Hasenapotheke“, also der Kräuter, die der Hase braucht, um gesund zu bleiben.

Zusammenarbeit zwischen Jäger und Jagdgenossen notwendig

Die Zusammenarbeit von Revierinhabern und Jagdgenossen wird vor dem Hintergrund des dramatischen Rückgangs der Niederwildpopulation immer wichtiger. Ziel des BJV ist es, in Zusammenarbeit mit den Landwirten den Lebensraum der Hasen zu verbessern, um so langfristig deren Überleben zu sichern. Dazu gehört beispielsweise die Anlage von Wildäckern und „Hasenapotheken“, das Mulchen der Feldränder auf zwei Mal jährlich zu reduzieren, der Zwischenfruchtanbau und die Schaffung von Blühflächen. Mit der Anzahl der blühenden Wiesen in einer Landschaft nimmt die Niederwilddichte insgesamt zu. Von den Blühflächen profitieren nicht nur Feldhase und Fasan, sondern auch viele andere Tierarten wie zum Beispiel Feldlerche und Feldhamster, eine Vielzahl an Insekten, und hier ganz besonders die Honigbiene bzw. ihre Verwandten, die Wildbienen.
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