© SP / Karin Kadenbach
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Kadenbach: Glyphosatpläne der EU-Kommission sind inakzeptabel!

Wunsch des EU-Parlaments, das Pestizid rasch zu verbieten, muss Rechnung getragen werden

Wien - ‘Die Pläne der EU-Kommission, die Zulassung von Glyphosat um zehn Jahre zu verlängern, sind ein schwerer Fehler und nicht akzeptabel. Gesundheitsinteressen müssen vor Profitinteressen der Agrochemie-Lobby stehen. Die schwerwiegenden Bedenken von EU-ParlamentarierInnen, den NGOs und des europaweiten BürgerInnenbegehrens ‘Glyphosat stoppen’, das bereits mehr als 750.000 Menschen unterschrieben haben, dürfen nicht ignoriert werden’, sagt Karin Kadenbach, die Gesundheits- und Umweltsprecherin der Europa-SPÖ und ergänzt: ‘Mein Zugang war immer, dass Glyphosat so schnell wie möglich komplett verboten werden sollte. Wir müssen zwar Rücksicht auf die LandwirtInnen nehmen, die etwas Zeit brauchen, um ihre Produktion umzustellen, aber an erste Stelle muss die Gesundheit der KonsumentInnen stehen.’

‘Leider ignoriert Gesundheitskommisar Vytenis Andriukaitis die ohnehin schon sehr moderaten Vorstellungen des EU-Parlaments, das sich für eine siebenjährige Verlängerung ausgesprochen hat, komplett. Das können wir nicht hinnehmen. Wir werden den EU-Kommissar voraussichtlich im Juni ins Parlament vorladen und ihn befragen, aus welchen Motiven und Interessenlagen er zu dieser Entscheidung kommt. Wir werden im Anschluss ein Hearing mit der Kommission und anderen Akteuren wie Monsanto organisieren und dort die Interessen der europäischen BürgerInnen einbringen. Dank den Monsanto Papers wissen wir, wie viel Energie die Agrarlobby in das Greenwashing und die systematische Verschleierung von Gesundheitsgefahren ihrer Produkte betreibt. Dieser Einfluss auf die Gesetzgebung gehört genau untersucht. Deshalb ist für mich auch vorstellbar, dass wir einen Untersuchungs- beziehungsweise Spezialausschuss zum Thema einrichten’, schließt Kadenbach.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /