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OKÖBÜRO an Regierung: Umsetzung der SDG-Nachhaltigkeitsziele endlich voranbringen!

UNO-Treffen in New York: Österreich ohne Strategie und Fortschrittsbericht beim hochrangigen politischen Forum. NGOs fordern neue Nachhaltigkeitsstrategie.

Wien -Diese Woche war in New York das fünfte Hochrangige Politische Forum für Nachhaltige Entwicklung der UNO. Wie bereits 2016 berichten auch heuer wieder zahlreiche Staaten über ihre Fortschritte in der Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (auch: Sustainable Development Goals – SDGs, Agenda 2030). Österreich wird dort erneut keinen Fortschrittsbericht vorlegen. Während etwa Dänemark, Schweden, Tschechien, Deutschland oder Slowenien schon konkrete Strategien erarbeitet haben und Maßnahmen umsetzen, hat die Bundesregierung hierzulande damit keine Eile. Auch 18 Monate nach Beschluss der SDGs im Ministerrat gibt es weder inhaltliche Fortschritte noch eine umfassende Strategie zur Zielerreichung. Bereits im Jänner 2017 forderten 144 österreichische NGOs die Bundesregierung in einem offenen Brief zum Handeln auf.

Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung: ‘Wir stehen vor großen Herausforderungen. Ressourcenschonendes Wirtschaften, saubere Energie, moderne Infrastruktur, nachhaltige Industrien und Produktionsprozesse, Beschäftigung, Wachstum, Bildung, Gesundheit, Chancen – die SDGs zeigen uns einen Weg auf, wie wir mit den großen Problemen der Zeit umgehen können. Aber die Regierung schiebt ihre Verantwortung lediglich an die Verwaltung ab. Die SDGs müssen endlich auch in Österreich zur Chefsache werden.’

Viele andere Staaten sind bereits deutlich weiter. In Deutschland berät der Rat für Nachhaltige Entwicklung die Bundesregierung, und Kanzlerin Merkel nimmt jedes Jahr persönlich in einer Rede zu den Fortschritten Stellung. In Tschechien koordiniert eine eigene Steuerungsgruppe unter der Leitung des Ministerpräsidenten die Verwirklichung der ambitionierten nationalen SDG-Strategie. Thomas Alge: ‘Spätestens nach den Wahlen muss die SDG-Umsetzung auch in Österreich in den Mittelpunkt rücken. Das nächste Regierungsprogramm muss widerspiegeln, dass der Kanzler selbst die Verantwortung übernimmt und für eine Strategie und deren Verwirklichung sorgt. Österreich darf sich nicht zum Nachzügler in der internationalen Gemeinschaft entwickeln. Gerade für eine Land mit UN-Hauptsitz wäre das eine Bankrotterklärung auf dem internationalen Parkett.’

Die SDGs formulieren 17 Ziele in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und globale Partnerschaft, die bis 2030 erreicht werden und nachhaltigem Fortschritt den Weg ebnen sollen. Weltweit drängen Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Unternehmen und Religionsgemeinschaften auf die Umsetzung der SDGs.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /