© BMLFUW- William Tadros/ Präsentation des Masterplans für den ländlichen Raum in Korneuburg
© BMLFUW- William Tadros/ Präsentation des Masterplans für den ländlichen Raum in Korneuburg

„Masterplan für den ländlichen Raum“ vorgestellt  

Dezentralisierung, Ehrenamt, Energiewende um mehr als konkrete Ideen und Maßnahmen  

Das Interesse am neuen Masterplan war groß: 1.200 Menschen kamen am Dienstagabend nach Korneuburg, um mehr dazu zu erfahren, darunter viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Stakeholder aus den unterschiedlichsten Bereichen, Bewohner aus allen Bundesländern. Bundesminister Andrä Rupprechter stellte den Masterplan gemeinsam mit Vizekanzler Wolfgang Brandstetter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl vor. Dazu hatten mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Österreich seit Jahresbeginn 2.000 konkrete Ideen und Maßnahmen für die Zukunft des ländlichen Raums formuliert.
 
Mehr Chancengerechtigkeit für unsere Regionen ist notwendig

‘Wir brauchen mehr Chancengerechtigkeit für Österreichs Regionen, wir wollen mehr Zukunftsperspektiven für Menschen am Land’, meinte Bundesminister Andrä Rupprechter zu den Anliegen des Masterplans, der im bisher größten Bürgerbeteiligungsprozess im ländlichen Raum entstanden ist. In rund 20 Handlungsfeldern entwickelten Teilnehmer und Experten konkrete Perspektiven und Maßnahmen für die Zukunft des ländlichen Raums. Die Bandbreite des von Prof. Peter Filzmaier und Prof. Gottfried Haber wissenschaftlich begleiteten Strategiedokuments reicht von der Digitalisierung bis zur Dezentralisierung, von der Energiewende bis zum Ehrenamt, von der Kinderbetreuung bis zur Kultur, und von Gesundheit bis zu Green Care. ‘Das beeindruckende Engagement tausender Menschen im Rahmen des Masterplan-Prozesses zeigt, dass wir eine neue Bewegung für´s Land initiiert haben. Starke Regionen sind keine Selbstverständlichkeit, sondern unsere gemeinsame Verantwortung’, so Bundesminister Rupprechter.
 
Riedl: Gleichwertige Lebensbedingungen für´s Land

Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, unterstrich bei der Masterplan-Präsentation die Notwendigkeit von mehr Fairness zwischen Stadt und Land: ‘Mehr als zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher leben in Gemeinden am Land. Ihre Zukunft muss ganz Österreich mehr wert sein. Genauso, wie alle Menschen in Österreich Zugang zu Strom, Wasser, Abwasserentsorgung oder Straßen haben, genauso brauchen sie einigermaßen gleichen Zugang zu Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, sowie zum Arbeitsmarkt. Man darf infrastrukturell nicht alles auf die Städte konzentrieren’, sagte Riedl.
 
Die Zukunft in den Regionen erarbeiten

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte im Gespräch mit Moderator Peter Madlberger und Nina Kraft, dass sie sowohl das Stadt- als auch das Landleben kenne und beides seine Vor- und Nachteile habe. Es brauche aber beides: die Stadt und das Land. In den letzten Jahren habe es ‘eine starke Urbanisierung gegeben’, es sei aber ‘kein Gesetz der Natur, dass das weiter so sein muss’, sagte Mikl-Leitner: ‘Danke für die landesübergreifende Initiative.’ Diese habe ‘großartige Ideen’ hervorgebracht. Sie sei überzeugt davon: ‘Die Zukunft liegt im ländlichen Raum.’

Sie betonte, Niederösterreich sei gerne Gastgeber, wenn es um die Zukunft gehe und kündigte ihre volle Unterstützung bei der Umsetzung des Masterplans an. ‘Viele Schwerpunkte in diesem Masterplan sind auch Schwerpunkte in meiner Landespolitik. Gerade in der Digitalisierung, Deregulierung und Dezentralisierung liegen große Zukunftschancen für zusätzliche Arbeitsplätze in den ländlichen Regionen. Diese Chancen wollen wir nutzen und Niederösterreich noch lebenswerter machen’, sagte Mikl-Leitner.


 
Mit der Präsentation des Masterplans für den ländlichen Raum startet zugleich die Umsetzungsphase. ‘Bund, Länder und Gemeinden sind jetzt am Ball, um die erarbeiteten Maßnahmen und Anliegen Schritt für Schritt umzusetzen’, so Rupprechter. Tatkräftige Unterstützung gibt es dabei auch von Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll, der als Masterplan-Schirmherr Umsetzungsmaßnahmen koordinieren wird. Man darf gespannt sein, was sich daraus entwickelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /