© Brigitte Werner - pixabay.com / Autobahn
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Umweltpsychologe kritisiert Lärmgrenzwerte für Autos: „bedenklicher Bonus für PS-Protze“

Der Verkehrslärm-Experte Rainer Guski kritisiert im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT die Lärmgrenzwerte für Pkw und Lkw als „sehr hoch“.

Der Umweltpsychologe von der Ruhr-Universität Bochum verweist darauf, dass der Straßenverkehr in deutschen Städten in den vergangenen dreißig Jahren lauter geworden sei. ‘Außerdem gelten die Anforderungen des Kraftfahrtbundesamtes ungeprüft schon als erfüllt, wenn die Hersteller technische Unterlagen dazu vorlegen’, sagt Guski. ‘Wenn Sie nach der Zulassung einen lauten Reifen aufziehen, prüft das niemand.’

Guski fordert: ‘Wir brauchen Grenzwerte für das gesamte Fahrzeug im Fahrbetrieb, die beim TÜV wiederholt geprüft werden.’ Der Experte beklagt, es gebe beim gesetzlich zulässigen Lärm einen ‘gesundheitlich bedenklichen Bonus für PS-Protze’. Er verweist darauf, ‘dass Depressionen mit zunehmender Lärmbelastung zunehmen’, und dass ein hoher nächtlicher Lärmpegel ein Risikofaktor bei Herzinfarkten und Schlaganfällen sei.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Chef der Mannheimer Verkehrspolizei vom Flensburger Kraftfahrtbundesamt Nachprüfungen zum Geräuschpegel von Autos gefordert hat.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /