© Naturfreunde Österreich/ Der erste Pilotflug der großen E-Lastendrohne in Österreich wurde auf der Pinzgauer Hütte in 1.700 m, von den Naturfreunden in Kooperation mit der IONICA, durchgeführt.
© Naturfreunde Österreich/ Der erste Pilotflug der großen E-Lastendrohne in Österreich wurde auf der Pinzgauer Hütte in 1.700 m, von den Naturfreunden in Kooperation mit der IONICA, durchgeführt.

Mit der Mega E-Drohne die Versorgung für die Berghütte garantieren

Die Zukunft der Hüttenversorgung ist elektrisch: Naturfreunde und IONICA stellen die „E-Drohne“ vor, die diese garantieren kann

Die Naturfreunde und die IONICA, Kongress zur E-Mobilität, der in Zell am See 2018 stattfinden soll, präsentierten am Wochenende eine technische Innovation der Extraklasse: eine E-Drohne die in Zukunft bei der Hüttenversorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern den Hubschrauber ersetzen könnte. Die über 3 x 3 Meter große E-Drohne ist eine Sensation. Vorgestellt wurde sie erstmals in Österreich am 20. August 2017 bei der Pinzgauer Hütte südwestlich der Schmittenhöhe bei Zell am See.

Um 12.45 Uhr startete der erste Pilotflug einer so großen E-Lastendrohne in Österreich auf einer Seehöhe von 1.700 m. Die E-Drohne wurde mit einer etwa 50 kg schweren Metallkiste beladen und von Jānis Putrāms, dem lettischen Piloten der Erbauerfirma Aerones SIA, gestartet. Alles klappte ohne Probleme: die E-Drohne schwebe Richtung Piesendorf und landete nach dem Testflug wieder punktgenau am vorgesehenen Start- und Landeplatz nahe der Pinzgauer Hütte. Unzählige Zuschauer waren beeindruckt.

In Zukunft bis zu 100 kg Last und 12 Minuten Flugzeit

Diese E-Drohne kann bis zu 100 kg schwere Lasten transportieren, derzeit, in der Testphase, darf die Drohne jedoch nur mit 60 kg beladen werden. Die Route kann vor jedem Abflug mittels GPS-Daten festgelegt werden, somit müsste die Drohne zukünftig im Flug nicht mehr mit Sichtkontakt gesteuert werden. Die E-Drohne kann bei voller Beladung etwa 12 Minuten fliegen. Bei geringerer Last sind derzeit bis zu 20 Minuten möglich.

Die Naturfreunde besitzen rund 140 Hütten in Österreich. Alle alpinen Vereine zusammen betreiben in Österreich etwa 440 Hütten, von denen manche nicht oder nur sehr schwer zugänglich sind. Diese neue und umweltschonende Technologie könnte zukunftsweisend für die Hüttenversorgung werden.

Tradition und Technologie sind vereinbar

Die Naturfreunde engagieren sich für eine lebenswerte Umwelt und für einen schonenden Umgang mit der Natur. Eine ihrer Kernaufgabe ist es, für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft in allen Lebensbereichen beizutragen. Dass dies keinen Widerspruch mit technologischen Innovationen darstellen muss, zeigt ihr neues Projekt: eine mit einem Elektromotor betriebene Drohne, die künftig schwer zugängliche Hütten versorgen könnte. ‘Tradition und Innovation lassen sich bei dieser neuartigen Idee sehr gut vereinen. Die Naturfreunde wollen die moderne E-Technologie dazu nutzen, um eine geräuscharme, geruchslose und vor allem umweltschonende Versorgung für unsere Hütten in Zukunft zu gewährleisten’, sagte Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich bei der Präsentation bei der Pinzgauer Hütte.

Begeistert war auch Sophia Burtscher, Landesvorsitzende der Naturfreunde Salzburg und Hüttenwirtin der Rauchenbühelhütte. ‘Diese Technologie bietet eine große Chance für die Hüttenversorgung im hochalpinen Raum. Wir erwarten uns hier zukünftig flexiblere Belieferungsmöglichkeiten und eine Minimierung der Versorgungskosten, im Vergleich zur derzeitigen Hubschrauberversorgung’.

Sebastian Vitzthum, Organisator der IONICA in Zell am See, ist sehr stolz auf das spannende Event zur Elektromobilität: ‘Wir werden bis Juni 2018 immer neue Mobilitätstrends zu Erde, Luft und Wasser vorstellen. Die hier gezeigte E-Drohne ist ein typischer Vertreter der neuen High-Tech Möglichkeiten in der Luftfahrt.’

Technische Daten zur Drohne

Mögliche Last: in der Testphase bis 60 kg, in der Ausbaustufe bis 100 kg
Größe: 3,20 x 3,20 m
Derzeit mögliche Einsatzzeit: ca. 12 min bei voller Beladung
Temperaturbereich: bis minus 20 °C möglich
Geschwindigkeit: max. 120 km/h
Flughöhe: max. 1000 m
Windgeschwindigkeit: max. 55 km/h
Steuerung: momentan lt. gesetzlichen Bestimmungen nur mit Sichtkontakt erlaubt

Die IONICA findet erstmals vom 21. bis 24. Juni 2018 in Zell am See stattfindet. 100 Aussteller zu Land, zu Wasser und in der Luft stellen die neuesten Trends und Technologien vor – alles mit Null Emissionen. Der IONICA Kongress führt über zwei Tage internationale Spitzen aus Forschung, Wirtschaft und Politik im Ferry Porsche Congress Center Zell am See zusammen. An drei Locations in Zell am See können Autos, Zweiräder, Boote, Funsport, Fluggeräte, Ladetechnik, Energiegewinnung und Transportfahrzeuge bestaunt und natürlich auch ausprobiert werden!

Weitere Infos unter: www.ionica.energy


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /