© BMW / Große Freude bei der Siegerin Sandra Phillips
© BMW / Große Freude bei der Siegerin Sandra Phillips

Sozial-orientiertes CarSharing ist „Next Visionaries“ Sieger

Die in Vancouver lebende Pionierin Sandra Phillips hat sich von ihren beruflichen Erfahrungen beim Aufbau von CarSharing Systemen zu neuen Überlegungen inspirieren lassen.

Frankfurt - Vor rund 500 geladenen Gästen fanden vorgestern die Live-Pitches der Finalisten im von BMW i zusammen mit TED ausgerufenen Wettbewerbs ‘Next Visionaries’ statt. Die Jury wählte im Anschluss Sandra Philipps zur Siegerin mit ihrer Vision einer insbesondere an sozialen und außerstädtischen Aspekten orientierten Form von CarSharing. ‘Sandra Phillips hat wie auch die anderen Finalisten ‘outside-the box" gedacht. Ihr Konzept ist zudem schon sehr weit und bezieht außerdem den Aspekt der gesellschaftlichen Veränderung mit ein’, meint Hildegard Wortmann, Leitung Marke BMW und ‘Next Visionaries’ Jurymitglied, zu ihrer Wahl.

Die in der Schweiz aufgewachsene und heute im kanadischen Vancouver lebende Sandra Phillips hatte sich von ihren beruflichen Erfahrungen beim Aufbau von CarSharing Systemen zu grundsätzlichen Überlegungen inspirieren lassen. Für sie bietet Shared Mobility mit elektrisch angetriebenen und autonom fahrenden Automobilen vor allem außerhalb von Europa und Nordamerika ein bisher kaum beachtetes Potenzial. Ihre Vision beinhaltet eine CarSharing Infrastruktur, die den öffentlichen Nahverkehr überall dort ergänzen könnte, wo dessen Transportmittel nicht sicher, zuverlässig und für jedermann erschwinglich sind. Autonom fahrende Mietwagen könnten insbesondere für Frauen und Kinder eine preisgünstige und sichere Mobilität gewährleisten.

Als Siegerprämie und gleichzeitig nächstem Schritt steht nun für Sandra Phillips die Vorbereitung für die TED Bühne in NewYork an, wo sie im November ihre Idee als ‘full-length’ Präsentation vorstellen wird.

Schauplatz für das per Livestream übertragene Finale des Ideenwettbewerbs war der ‘Vision Loop’ der BMW Group auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA). Eigens für die Veranstaltung hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) Zugang zum Ausstellungsgelände gewährt - fünf Tage vor Öffnung der IAA für die breite Öffentlichkeit. So stimmte der ‘NextVisionaries’ Wettbewerb ideal ein auf die thematisch verbundene VDA ‘New Molility World’, die mit den IAA Fachbesuchertagen am 14. September startet.

Damit endete der erstmals gemeinsam von BMW i und TED ausgerichtete Ideenwettbewerb ‘NextVisionaries’, bei dem über 180 Ideengeber ein visionäres Bild unserer Welt von morgen aufgespannt hatten. Der Aufruf zur Einreichung von Visionen zu ‘Next Visionaries’ auf den Gebieten Technologie, Umwelt und menschlichen Zusammenleben, versehen mit der Aussicht, in die legendäre Reihe der TED Sprecher aufgenommen zu werden, hatte zu weltweitem Interesse Menschen geführt.

Der ‘Next Visionaries’ Wettbewerb ist eine Kooperation von BMW i und der Non-Profit-Organisation TED. Die Kooperation verfolgt das Ziel, Aufmerksamkeit für vielversprechende und zukunftsweisende Visionen auf dem Gebiet der Mobilität zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen Technologiekonzepte, Produktideen, Services und Infrastrukturlösungen, die dazu geeignet sind, maßgebliche Fortschritte in den Bereichen Technologie, Umwelt und menschlichen Zusammenleben


Ideen für die Mobilität der Zukunft – von der IAA in Frankfurt auf die TED Bühne in New York

Kreative Pioniere erhielten bereits im Verlauf des Wettbewerbs die Möglichkeit, ihre innovativen Ansätze, Konzepte und Strategien auf einer offenen Plattform zu teilen und damit den Gedankenaustausch auf den verlinkten Social Media Kanälen zu starten. ‘Die zahlreichen Wettbewerbsbeiträge und die intensive Diskussion in der Community zeigen uns, wie sehr das Thema Mobilität die kreativen Köpfe in aller Welt bewegt und inspiriert’, erklärt Hildegard Wortmann, Leitung Marke BMW. Und Bruno Giussani, TED International Curator und Gastgeber des Programms, ergänzt: "TED gibt kreativen Köpfen und ihren faszinierendsten Ideen einen Weg, um neugierige Zuschauer auf der ganzen Welt zu erreichen. Bei der Zusammenarbeit mit BMW i geht es darum, ein aufregendes neues Denken über alle Aspekte der Zukunft der Mobilität freizulegen und Gehör zu verschaffen."

Insgesamt waren innerhalb des auf wenige Wochen begrenzten Einsendezeitraums mehr als 180 Visionen zum ‘Next Visionaries’ Contest gemeldet worden. Auf der Website www.nextvisionaries.com wurden die aussichtsreichsten Beiträge in redaktionell aufbereiteter Form zur Diskussion gestellt. Experten von BMW i und TED wählten daraus sechs Teilnehmer für das Finale in Frankfurt. Ihnen wurden erfahrene Mentoren, die selbst bereits TED Speaker waren, an die Seite gestellt, die sie auf ihren Auftritt im Rahmen der IAA 2017 vorbereiteten.

Sechs Finalisten – sechs Visionen für das mobile Leben von morgen

Auch die Auswahl der anderen fünf Finalisten beim ‘Next Visionaries’ Contest von BMW i und TED offenbarte ein breites Spektrum an Ideen für das mobile Leben von morgen. Mit ihren Visionen setzen sie Impulse für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit auf dem Gebiet der individuellen Mobilität.

Mit dem Konzept für ein elektrisch angetriebenes dreirädriges Kleinstfahrzeug hatte es Ira Munn ins Finale geschafft. Der aus Los Angeles stammende und nun in Neuseeland lebende Visionär setzt gleich in mehreren Bereichen auf Nachhaltigkeit. Sein auf den Namen ‘Drop’ getauftes Fahrzeug soll per 3D-Druck aus Recycling-Kunststoff gefertigt und als Selbstbausatz für rund 10 000 Dollar auf den Markt gebracht werden. Der Zusammenbau des ‘Drop’ soll auch für ungeübte Fahrzeug-Konstrukteure innerhalb von 20 Stunden möglich sein, die elektrische Reichweite mehr als 300 Kilometer betragen.

Selbstfahrende Elektroautomobile, die per Abonnement gebucht werden können, stehen im Mittelpunkt der Vision von Tom Moloughney. Der US-Amerikaner will diese Car Sharing Fahrzeuge auch komplett in die Energie-Infrastruktur integrieren. Ihren aus Solarenergie gewonnenen Strom sollen sie induktiv mit Hilfe von Ladeschleifen in den Fahrbahnen laden und zur Netzstabilisierung auch wieder zurückliefern können. Permanent vernetzt sind sie auch mit dem Internet, sodass die Nutzer jederzeit online sind.

In Shared Mobility mit autonomen Fahrzeugen sieht Aarjav Trivedi die Zukunft der individuellen Mobilität. Der ebenfalls aus den USA stammende Visionär setzt dabei auf eine innovative Form der Personalisierung, die durch eine breite Vielfalt an Modellvarianten ermöglicht werden soll. Je nach individuellem Bedarf können die Nutzer das passende Fahrzeug anfordern, um darin schlafen oder Partys feiern, Wellness genießen oder Kinofilme schauen zu können.

Für Sebastian Gabor ist das Automobil der Zukunft nicht mehr nur Fortbewegungsmittel, sondern ein zuverlässiger Begleiter in allen Lebenslagen. Der aus Rumänien stammende und derzeit in Spanien lebende IT-Spezialist will das Fahrzeug als permanent vernetzte Informationszentrale nutzen, die den Insassen bei der Terminplanung unterstützt, ihn überall mit Wissenswertem über das Fahrtziel und die Strecke versorgt und stets das zur Tageszeit und dem Anlass passende Musikprogramm parat hat.

Jeremiah Owyang aus den USA sieht das Automobil der Zukunft als intelligentes, emissionsfreies und komfortables Fortbewegungsmittel. Seine Vision besteht aus autonom fahrenden Elektroautomobilen mit großzügigem Innenraum und umfassender Ausstattung, die das Reisen zu einer ganz neuen Erfahrung machen. Anstatt einen Kurzstreckenflug zu buchen und in einem Hotel zu übernachten, könnte der Nutzer auf dem Weg zu seinem Reiseziel arbeiten, entspannen, schlafen und frühstücken. So wäre die Fahrtzeit komfortabel und effizient genutzt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /