© blickpixel- pixabay.com/ Windkraft
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Windenergie fürs Rechenzentrum

Microsoft kündigt eines der größten Windenergie-Abkommen in den Niederlanden an

Amsterdam - Die Microsoft Corp. kündigte am Donnerstag ihr zweites europäisches Windenergie-Projekt in den Niederlanden mit Vattenfall an, einem der größten Strom- und Wärmelieferanten und -erzeuger in Europa. Microsoft wird 100 Prozent der Windenergie aus einem erneuerten und ausgeweiteten Windpark beziehen, der an seinen lokalen Rechenzentren-Standort in den Niederlanden angrenzt. Die 180 Megawatt-Windfarm wird von Nuon, einem Tochterunternehmen von Vattenfall, im Polder Wieringermeer unweit von Amsterdam errichtet und betrieben.

Vattenfall wird 2018 mit dem Bau der Erweiterung beginnen und erwartet, dass diese 2019 in Betrieb genommen werden kann. Die Wieringermeer-Windfarm wird nach ihrer Fertigstellung einer der größten Onshore-Windparks in den Niederlanden sein, fast dreimal so groß wie der 2013 eingeweihte Prinses Alexiawindpark.

"Wir sind sehr froh und stolz darauf, Microsoft beim Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger im Rechenzentrumsbetrieb unterstützen zu können", sagt Magnus Hall, President und CEO von Vattenfall. "Dieser Vertrag steht voll und ganz im Einklang mit unserer Strategie, allen unseren Kunden eine Stromversorgung aus zukunftsweisenden Quellen zu ermöglichen und den fossilen Brennstoffen binnen einer Generation den Rücken zu kehren".

Der Windpark wird in unmittelbarer Nähe zu Microsofts Rechenzentrumsbetrieb liegen, der als regionale Drehscheibe der Microsoft Cloud Services für Kunden in Europa, dem Nahen Osten und Afrika sowie für globale Kunden dient. Das Rechenzentrum mit seiner jüngsten Erweiterung, die 2015 abgeschlossen wurde, ist eine technologisch fortschrittliche Einrichtung, die gebaut wurde, um den Verbrauch von Wasser, Strom und Energie zu senken.

Die Nähe der Windfarm zu Microsofts Rechenzentrum in den Niederlanden macht das Projekt besonders attraktiv, da die hier lokal erzeugte, umweltfreundliche Windenergie direkt in das Rechenzentrum eingespeist werden kann. Die Produktion und den Verbrauch erneuerbarer Energien so eng aufeinander abstimmen zu können, erschließt hohe Übertragungsleistungen.

"Investitionen in lokale saubere Energie für die Stromversorgung unserer Rechenzentren vor Ort sind eine Win-win-Situation für sowohl unser Geschäft als auch für die Niederlande", erklärt Brian Janous, General Manager of Energy bei Microsoft. "Microsoft engagiert sich dafür, frische erneuerbare Energiequellen ans Netz zu bringen, um seine Rechenzentren zu betreiben. Durch die Fokussierung auf lokale Projekte schaffen wir neue wirtschaftliche Möglichkeiten, können den CO2-Ausstoß reduzieren und unser globales Engagement für saubere Energie zum Betrieb der Microsoft Cloud vorantreiben".

"Die Cloud mit derartigen Abkommen umweltfreundlicher zu machen, kreiert eine sehr positive und dauerhafte Wechselwirkung", so Janous. "Unsere leistungsstarken Cloud-Tools helfen Unternehmen, effektiver und effizienter zu arbeiten. Dies wiederum stärkt das Geschäft bei Vattenfall bzw. anderen Energieunternehmen und schafft neue Chancen - und das bedeutet neue Möglichkeiten für Microsoft, hier partnerschaftlich neue, saubere Energie einkaufen zu können, um unsere Cloud zu betreiben, die dann wiederum die Cloud-Services unserer Kunden unterstützt".

Nuon plant, das Projekt auf bis zu 100 Windräder auszudehnen. Damit können rund 1,3 Milliarden kWh Strom aus erneuerbaren Energien generiert werden, und Nuon hat bereits Partnerschaften mit den wichtigen lokalen Akteuren ECN und Windcollectief Wieringermeer etabliert, um Land zu pachten und die Anlagen zu betreiben. Diese zusätzliche Erzeugungskapazität wird ab 2020 zur Verfügung stehen.

Nuon CEO Peter Smink kommentiert, "Wir unterstützen eine klimabewusste Lebensweise und helfen Rechenzentren bei der Nutzung von lokal erzeugter erneuerbarer Energie. Dies ist nicht nur eine wichtige Investition in die holländischen erneuerbaren Energien, sondern ein auch weiterer Schritt, die IT in den Niederlanden umweltfreundlicher zu machen".

Das Abkommen wird dazu beitragen, das weitere langfristige Wachstum der von den Niederlanden aus bereitgestellten Services für die Microsoft Cloud zu unterstützen. Die Niederlande sind eine der 42 erklärten Azure-Regionen weltweit und zählen gleichzeitig zu den ersten Regionen, die eine Vorschau auf Azure Availability Zones bieten. Das Abkommen baut des Weiteren auch auf den jüngsten lokalen Investitionen in Nachhaltigkeit und Energie im Land auf. Microsoft hatte Anfang des Jahres Smart Energy-Startups im holländischen Accelerator Rockstart durch Zusammenarbeit und Zugang zu Business Development, Datenanalyse und Internet of Things gesponsert.

"Dies ist Microsofts zweites Windenergie-Projekt in Europa, nach dem neuen Windpark in Irland, der vor rund einem Monat angekündigt wurde", sagt Christian Belady, General Manager Microsoft Cloud Infrastructure and Operations bei Microsoft. "Mit der Inbetriebnahme des neuen Windenenergie-Projekts steigt Microsofts Direktbeschaffung aus Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien global auf insgesamt nahezu 800 Megawatt. Wir machen mit diesen Windenergie-Projekten erhebliche Fortschritte hinsichtlich der unternehmerischen Verpflichtung zum Einsatz umweltfreundlicher Energien, die wir uns im Jahr 2016 auferlegt haben".


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /