© Jimmy Domingo / Greenpeace - Es ist ein Muss, rasch zu handeln!
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UN-Klimakonferenz: Die Klimaschutzziele müssen weit ambitionierter werden

Greenpeace fordert rasches Handeln der künftigen Bundesregierung

Heute startet die Weltklimakonferenz in der deutschen Stadt Bonn. Hier soll ein Regelwerk festgelegt werden, um unter anderem die Klimaschutzpläne der einzelnen Länder miteinander vergleichbar zu machen und mehr Transparenz herzustellen. Bislang wurde zu wenig unternommen um den Emissionsausstoß zu senken. In Österreich sind laut dem Klimaschutzbericht des Umweltbundesamtes (UBA) die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen sogar gestiegen und liegen damit über dem Niveau von 1990. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert die künftige Bundesregierung daher dringend dazu auf, der Klimapolitik höchste Priorität einzuräumen.

"Die Klimapolitik in Österreich braucht mehr Schwung. Die künftige Bundesregierung muss rasch eine integrierte Energie- und Klimastrategie beschließen und diese dann auch umsetzen", fordert Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich. Denn die Treibhausgas-Emissionen sind laut dem aktuellen Klimaschutzbericht des UBA im Jahr 2015 um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Hauptverantwortlich dafür waren der Energiebereich, ein höherer Heizbedarf sowie der Verkehr.

Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sollten zudem deutlich ambitionierter sein als von der EU vorgegeben. Diese will bis zum Jahr 2030 40 Prozent weniger klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen. Doch laut Greenpeace müsste die Zahl weit höher liegen um die Erderwärmung auf das beschlossene Maximum von zwei Grad Celsius einzudämmen. "Die Folgen des Klimawandels, wie Dürren, Stürme und das Schmelzen der Gletscher, sind auch in Österreich bereits sichtbar. Nur wenn wir die Klimaziele höher schrauben, können diese Auswirkungen begrenzt werden", betont Pawloff. Greenpeace fordert die Erhöhung des EU-Ziels auf 55 Prozent. Für Österreich würde das eine Treibhausgasreduktion von 50 Prozent in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft bedeuten. Auch eine aktuelle Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen drängt darauf, die Klimaschutzziele deutlich zu erhöhen um im Jahr 2030 auf Zielkurs zu sein.

"Bei der Weltklimakonferenz müssen die Staaten die Ärmel hochkrempeln", so Pawloff. "An einem Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie und eine emissionsfreie Mobilität führt kein Weg vorbei."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /