"Die Kosten der energetischen Gebäudesanierung müssen im vermieteten Wohnungsbestand künftig zu gleichen Teilen vom Staat, den Vermietern und den Mietern getragen werden. Dabei sind die von den Mietern erzielten Energiekostenersparnisse in die Rechnung einzubeziehen. Heute müssen jedoch die Mieter im Ergebnis alle Sanierungskosten tragen, die nicht vom Staat übernommen werden, selbst dann, wenn die Energiekostenersparnis nur minimal ausfällt. Das ist ungerecht und muss durch ein System ersetzt werden, bei dem der Grad der Effizienzsteigerung und die Energiekostenersparnisse zu entscheidenden Kriterien für die Höhe einer Mieterhöhung werden. Mittelfristig muss die sogenannte 'ortsübliche Vergleichsmiete' den energetischen Zustand der Wohnung abbilden."
"Statt nur in einer einseitig und kurzfristig orientierten Sicht das einzelne Bauwerk energetisch zu optimieren, muss ein besonderer Förderschwerpunkt auf quartiersbezogene Strategien gelegt werden, um die Modernisierung des Gebäudebestands effizient, qualitätsgesichert und sozialverträglich sowie mit einem baukulturellen Anspruch umzusetzen. Diese Sanierungsmaßnahmen sollten auf quartiersbezogenen Energiekonzepten basieren, die Bestandteil integrierter Stadtentwicklungskonzepte der Kommunen sind. Dazu kann auf das bewährte Instrumentarium der Städtebauförderung zurückgegriffen werden."
"Für Hauseigentümer und Mieter muss mehr Transparenz bei der Bewertung von Gebäuden geschaffen werden. Leider wissen Investoren und Hauseigentümer oftmals nicht, was die klima- und energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für ihr Haus bedeuten. Es braucht daher eine bundesweite Beratungsoffensive, die es Investoren und Hauseigentümern ermöglicht, ein verlässliches Sanierungskonzept als Planungsgrundlage zur energetischen Modernisierung ihres individuellen Gebäudes zu erstellen. Das Konzept trifft Aussagen zum Ist-Zustand des Gebäudes, benennt mögliche Teil- und Vollsanierungswege sowie deren Kosten und welcher Soll-Zustand später erreicht werden muss. Je nach Gebäudetyp und Nutzungsart unterscheiden sich dabei die Anforderungen an die energetische Modernisierung erheblich."
Die Unterzeichner sprechen sich gegen einen "Sanierungszwang" aus, stattdessen bedarf es klarer marktwirtschaftlicher Anreize. Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, mit innovativen, umweltökonomischen Instrumenten starke Anreize für Investitionen in den ökologischen Umbau unserer Städte zu formulieren. Dies ist durch ein sozial differenziertes, ausreichend ausgestattetes Fördersystem zu erreichen, das Sanierungstiefe, ökologische Qualitäten, Energiekostenersparnisse, Mieterschutz und Nutzungsansprüche als entscheidende Kriterien ansetzt.
Der Maßnahmenkatalog mit allen Partnern der Allianz zu finden unter www.NABU.de/imperia/md/content/nabude/energie/mission_statement.pdf
Ulf Sieberg, 19.03.2013
presseportal.de: http://www.presseportal.de/pm/6347/2436036/bda-dmb-und-nabu-neue-allianz-fordert-politik-zum-handeln-bei-energetischer-gebaeudesanierung-auf/api
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