"Was der BDI als Masterplan verkauft, ist eine hilflose Mogelpackung. Im Ergebnis würde ein derartiges Prämienmodell den Umbau unserer Stromversorgung für Verbraucher und Unternehmen verteuern. Denn die Investoren im Bereich der Erneuerbaren würden zwangsläufig zu Spekulanten, die die Risiken der ungewissen Preisentwicklung am Strommarkt in ihre Kalkulation einpreisen müssen. Damit erhöhen sich die Kapitalkosten für neue Projekte. Am Ende müssen diese höheren Kosten Verbraucher und nicht-privilegierte Unternehmen tragen.
Das Fix-Prämien Modell liefert außerdem keinen Mehrwert bei der Marktintegration. Bereits heute sind mehr als die Hälfte der Erneuerbaren-Anlagen in der Direktvermarktung. Bei der Windenergie sind es sogar über 90 Prozent. Auch löst das BDI-Modell das bestehende Paradoxon am Strommarkt nicht auf. Bei fallenden Börsenpreisen würden die Ausgleichszahlungen für regenerativen Strom ebenfalls steigen. Um dieses Problem wirkungsvoll anzugehen, muss im ersten Schritt der Emissionshandel wiederbelebt werden und der Ausstoß von Treibhausgasen einen angemessenen Preis bekommen. Doch genau dagegen sperrt sich der BDI vehement.
Das bestehende Refinanzierungssystem für die Erneuerbaren Energien ist das effizienteste, das es gibt. Das EEG ist zu Recht ein weltweit kopiertes Erfolgsmodell. Es wäre völlig anachronistisch, wenn ausgerechnet Deutschland als dessen Vorreiter aus Angst vor dem Erfolg dieses Instrument einstampfen würde. Zudem ist das EEG Garant für die Beteiligung der Bürger. 93 Prozent wollen den weiteren zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien, so das gestern vorgestellte Ergebnis unserer Umfrage. Diesen eindeutigen Bürgerwillen sollte auch der BDI nicht ignorieren."
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 26 Verbänden und Organisationen mit 30.000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5.000 Unternehmen. Wir vertreten auf diese Weise ca. 380.000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Sein Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
Daniel Kluge, 19.09.2013
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