Schon vor zehn Jahren stellte die UNO fest, dass auf unserer Erde zwölf bis 14 Milliarden Menschen satt werden können. Es gibt nicht zu viele Menschen, es gibt für die heute 6,7 Milliarden nur zu wenig Gerechtigkeit. Mehr als 2.000 Milliarden Dollar waren zur Abwendung der Finanzkrise in kurzer Zeit gesichert, aber die 30 Milliarden, die nötig wären, um den Hungernden ein Auskommen zu sichern, bringen die Reichen immer noch nicht auf - trotz aller Versprechen seit Jahrzehnten.
Kein denkender Mensch kann noch behaupten, dass der Hunger ein Naturphänomen sei. Wir haben Billiarden Dollars, um Banken zu retten und Milliarden, um Kriege zu führen. Aber das Überleben von beinahe einer Milliarde Menschen sichern wir nicht.
Das knappe Geld reicht nur noch für die Reichen. Aber die Slum-Bewohnerin in Nairobi oder der Tagelöhner in Kalkutta, die sich mit einem Minikredit von 200 Dollar selbst aus ihrem Elend befreien könnten, wie durch Erfolge der Grameenbank in Bangladesch millionenfach bewiesen ist - diese Ärmsten der Armen lassen wir schändlich im Stich. Friedensfähig ist diese ungerechte Welt sicherlich nicht.
Die Finanzkrise macht uns alle vielleicht ein bisschen ärmer, aber für beinahe eine Milliarde Menschen ist sie ein Kampf um Leben und Tod. Und die Hungernden haben die aktuelle Krise mit Sicherheit nicht verursacht.
Die Hungerkrise, auch das sagt Ingeborg Schäuble zu Recht, sei “viel schlimmer als die Finanzkrise”.
Mehr als 2.000 Milliarden Dollar waren zur Abwendung der Finanzkrise in kurzer Zeit gesichert, aber die 30 Milliarden, die nötig wären, um den Hungernden ein Auskommen zu sichern, bringen die Reichen immer noch nicht auf - trotz aller Versprechen seit Jahrzehnten. Zur Erinnerung: Für ihren Irak-Krieg haben die USA über 600 Milliarden Dollar verpulvert.
Übrigens: Am 16. Oktober war Welternährungstag!
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Franz Alt, 17.10.2008
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