Donnerstag, 25.4.2024
www.windjournal.de
Kostenloser Newsletter erneuerbare Energie!
Nachrichten | Erneuerbare | Kleinwindkraft | Solarenergie | Elektroauto | Newsletter | Branchenverzeichnis | Bilder | Videos | Links | Impressum
Newsletter
Hier für den Newsletter des Wind Journals anmelden
Anzeige
Bildergalerie
Informations-Service
Das Wind Journal erstellt speziell auf die Interessen der Nutzer abgestimmte Informations-Newsletter, deren Inhalt die Nutzer mit einem intelligenten Werkzeug selbst bestimmen k�nnen! mehr
Anzeige
Suche
Artikel vom 17.12.2008

Erneuerbare Kreativität.

Wie die ökologischen Herausforderungen mit einer guten Marketingstrategie gelöst werden können

Anzeigen

Im Jahr 2008 begann die zweite Phase des EU-Emissionshandels, wie er in der Richtlinie 2001/83/EG festgelegt wurde. Diese Richtlinie stellt den wichtigsten Pfeiler europäischer Klimapolitik dar. Ziel dieser Politik ist eine drastische Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei zugleich minimalen Kosten für Unternehmen und die europäische Wirtschaft. Im Hinblick auf die Vorgaben des Grünbuchs "Energie" für ein gemeinsames Energiesystem vom März 2006 wurde leider nicht allzu viel erreicht:

- Nachhaltigkeit: Eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 20 Prozent im Vergleich zu 1990 wird wahrscheinlich nicht erreicht werden. Mit dem gegenwärtigen Energiemix und ohne bedeutenden technologischen Durchbruch wird er bis zum Jahr 2030 gar um 5 Prozent zunehmen.

- Energieunabhängigkeit: Unter den gegenwärtigen Bedingungen würde der Importanteil am Energieverbrauch von jetzt 50 auf über 65 Prozent in 2030 steigen.

- Wettbewerbsfähigkeit: Mangels wirklicher Liberalisierung des europäischen Energiemarktes und ohne entsprechende Entflechtung werden die Schwankungen des Ölpreises Europas Wettbewerbsfähigkeit auch weiterhin in Mitleidenschaft ziehen.

Gegenwärtig stammen rund 80% der CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung mit fossilen Brennstoffen. Die derzeitige Energieversorgung kann also keineswegs als nachhaltig bezeichnet werden. Würde man die Nutzung von Öl, Gas und Kohle zurückfahren, ohne zugleich die Erzeugung regenerativer Energie deutlich zu erhöhen, würde Europa an Wettbewerbsfähigkeit und somit auch an Unabhängigkeit einbüßen. Eine verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen auf dem europäischen Energiemarkt wird sich deshalb als unumgänglich erweisen. Um aber verstärkt umweltfreundliche Energie zu erzeugen, müssen entsprechende Investitionen attraktiv sein, und zwar sowohl in kultureller Hinsicht als auch finanziell: Die Energieindustrie sollte die Unternehmen überzeugen in Forschung und Technologie zu investieren, und die Unternehmen sollten den Endkunden bestmögliche Lösungen für ihre jeweiligen Bedürfnisse anbieten, um so das Verhältnis von Kosten und Nutzen zu optimieren.

Veränderte Märkte erfordern neue Strategien

Im rasant wachsenden Markt für erneuerbare Energien müssen sich die Unternehmen in erster Linie auf die Produktion und eine kontinuierliche Produktverbesserung konzentrieren, um im Wettbewerb bestehen zu können. Aber gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen dieser Branche, zeigt sich, dass diejenigen Anbieter die besten Ergebnisse erzielen, die sich auf eine kreative und mehrgleisige Marketingstrategie stützen. Sie werden besser in der Lage sein, die bevorstehende Ruhephase zu überstehen, die durch deutliche Kürzungen staatlicher Anreize zur Energieerzeugung zu erwarten ist.

Hierbei sollte sich der Blick nicht nur auf die Industrienationen und die großen Ballungsräume richten. Denn der Markt für erneuerbare Energien hat im sozialen Bereich einen angenehmen Nebeneffekt bewirkt: Er beschäftigt weltweit bereits Tausende in ländlichen Regionen, da Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom oder Solarwärme potentiell überall errichtet werden können. Ein spezieller Blick auf die Entwicklungsländer zeigt, dass Unternehmen, die zunächst mit Spenden und Kleinprojekten einen ersten Schritt Richtung Afrika wagten, durch ein positives Image und den Aufbau von Referenzprojekten bereits deutlich profitiert haben - und sich zudem eine bleibende Präsenz für die unmittelbare Zukunft erarbeiten konnten. Andere Unternehmen, die in den letzten Jahren erste Schritte nach Südamerika wagten, erfuhren die unerwartete Offenheit und Empfänglichkeit der dortigen Institutionen, die in unglaublich fortschrittlichen Plänen für den Ausbau regenerativer Energien, den Planes de Fomento, zum Ausdruck kommt.

Zudem trifft der Rückgriff auf erneuerbare Energien auch mit der gesteigerten Nachfrage nach Bio-Essen und nachhaltigem Tourismus zusammen. Immer mehr haciendas und agriturismi sowie Hotelketten, Beauty-Farmen und sogar normales Gewerbe wie Einkaufszentren und Tankstellen sind dabei, in saubere Energiequellen zu investieren, um so ihre Ausgaben für den Energieverbrauch besser in den Griff zu bekommen und zugleich ein engagiertes und umweltfreundliches Bild von sich zu zeichnen.

Länder wie Italien und Frankreich haben maßgeschneiderte Investitionsanreize für die architektonische Einbindung von Solarmodulen geschaffen, so daß Vorbehalte in der Bevölkerung gegenüber erneuerbaren Energien überwunden werden konnten. Die Hersteller in der Mitte der Lieferkette konnten in erheblichem Maße von der Einführung dieser Investitionsanreize profitieren. In diesem Sinne bedeutet die Deckung des Kundenbedarfs auch, in technische Kompatibilität zu investieren, eine fortwährende Zusammenarbeit mit kreativen Architekten- und Designbüros zu etablieren und den Kunden klare und zielführende Beratung zu bieten: über nationale oder lokale Vorschriften sowie über Anreizsysteme und das ganze Spektrum finanzieller Möglichkeiten die von Nutzen sein könnten - bis hinunter auf die Ebene der Kommunen.

Durch die Begleitung von Herstellern durch diese und andere Marktdynamiken kann die unterstützende Tätigkeit einer Beratung mit starker internationaler Kompetenz den entscheidenden Mehrwert erzeugen.

Ökologie und Marketing – kein Widerspruch

Saubere Energien üben nachweislich eine große Anziehungskraft auf die EU-Bürger aus. Die Erhebung des Eurobarometers von März 2007 offenbarte, dass 83 Prozent der Bevölkerung in der EU eine Regelung begrüßen würden, die einen bestimmten prozentualen Anteil von erneuerbaren Quellen am Energieverbrauch der Mitgliedsstaaten vorschreibt. Es ist absehbar, dass diese allgemeine Akzeptanz durch das Wachstum auf dem Markt für regenerative Energien und die bald zu verabschiedenden europäischen und nationalen energiepolitischen Grundsätze weiter zunehmen wird.

Gleichwohl ist es für die Branche folgerichtig, eine aktive Rolle bei der weiteren Steigerung der Akzeptanz von erneuerbaren Energien zu spielen. Einer klaren Marketingstrategie für den Markt der Erneuerbaren zu folgen heißt, in eine erfolgversprechende Zukunft zu investieren. Dieser Erfolg wird einer für Wirtschaft und Umwelt sein, ein kommerzieller und ein gesellschaftlicher zugleich. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es ausgesprochen wichtig die Gelegenheiten, die der Markt heute bietet, mit innovativen Strategien zu nutzen - ohne Angst sich den neuen Möglichkeiten auch kreativ zu stellen.

Giordano Simoncini - Michael Hillebrecht
Agentur Pferd & Reiter , 17.12.2008

Anzeigen

zum Thema passende Artikel

Quellenangaben und Copyright

Weitere Informationen zu den Quellenangaben und zum Copyright der Artikel finden Sie hier. Externe Artikel sind mit dem jeweiligen für den Artikel verantwortlichen Anbieter über den Link "zum vollen Artikel" verknüpft.

Suche in Artikeln


Energieliga.de