Der Bericht „IEEE Globale Konsumentensozialisierung im Smart Grid‟ beleuchtet die Wichtigkeit der Verbraucher bei der erfolgreichen Implementierung von intelligenten Stromnetzen. Dabei geht das Dokument auf verbraucherorientierte Vorteile des Smart Grids, Herausforderungen, Methoden zur Förderung des Engagements von Konsumenten sowie die Wahrnehmung, Erwartungen und Bedenken der Verbraucher bezüglich des Smart Grids ein.
„Das Smart Grid bietet unendliche Möglichkeiten, doch benötigt es dazu ein Umfeld, in dem sehr unterschiedliche Elemente harmonisch zusammenarbeiten können, um die Leistungen und Vorteile, die es beinhaltet, ausschöpfen zu können‟, erklärt Bill Ash, Strategic Technology Program Director der IEEE-Standardorganisation. „Der Konsument ist einer der wichtigsten Agenten im Smart Grid. Es ist daher unabdinglich, diesen durch Aufklärung und Beratung einzubeziehen. Die Industrie sollte sich darüber im Klaren sein, welche Bedeutung die Verbraucher für ihr Geschäft und das Funktionieren intelligenter Stromnetze besitzen. Die Forschungsergebnisse können Branchenteilnehmer dabei unterstützen, sich mit den Verbrauchern auszutauschen und so den langfristigen Erfolg des Smart Grids als Ganzes zu sichern.‟
„IEEE Globale Konsumentensozialisierung im Smart Grid‟ ist einer der umfangreichsten Berichte über den Einfluss von Konsumenten auf Smart Grid-Technologien und deren Implementierung. Umfangreiche Daten, die in verschiedene Abschnitte bezüglich Anforderungen, Prioritäten und weiterer Entscheidungsattribute von Verbrauchern unterteilt sind, zeichnen ein detailliertes Bild des Verbrauchersozialisierungsprozesses. Das Dokument umfasst dabei Themen wie die Herausforderungen, denen sich Konsumenten gegenüber sehen, wenn sie Smart Grid-Dienstleistungen nutzen, sowie die Hürden, die Energieversorger, Regierungsinstitutionen, Regulierungsbehörden und andere Branchenteilnehmer überwinden müssen, wenn sie die Bedürfnisse der Verbraucher verstehen und diese über die Vorteile des Smart Grid informieren wollen. Die Forscher empfehlen Strategien, mit denen Nutzer großflächig aufgeklärt und die Akzeptanz intelligenter Stromnetze gefördert werden kann. Wichtige Sozialisierungskanäle, mit deren Hilfe Bedenken ausgeräumt werden können, sind ebenfalls dokumentiert.
Eine detaillierte Analyse intelligenter Stromnetze bietet der Forschungsbericht beispielhaft für sechs Länder: USA, China, Deutschland, Indien, Japan und Südkorea. Hier wurde etwa die Einstellung der Verbraucher gegenüber erneuerbaren Energieressourcen und intelligenten Stromnetzen gemessen. So erhält der Leser eine Momentaufnahme des aktuellen Sensibilisierungsgrads durchschnittlicher Verbraucher. Die Analyse basiert auf einer Konsumentenbefragung. 87 Prozent der Teilnehmer waren zwischen 25 und 34 Jahre alt und bilden damit eine entscheidende Nutzerpopulation, die gewillt ist, die neuen Dienstleistungen des Smart Grid auszuprobieren und die über signifikanten Einfluss auf Gleichaltrige und jüngere Generationen verfügt.
Beachtenswert sind folgende Umfrageergebnisse:
• Ein großes Segment der Befragten weiß über das Konzept intelligenter Stromnetze und Verbrauchszähler Bescheid. Sie gaben an, deren Vorteile zu kennen. Dennoch besteht Bedarf an weiterer Aufklärung, um Falschinformation und nicht zutreffenden Nutzererwartungen vorzubeugen.
• Für Smart Grid-Stakeholder wie Regierungen und Energieversorger kann es nützlich sein, gezielt mit Medien zusammenzuarbeiten, um die Nutzer über das Smart Grid zu informieren.
Der Report geht auch auf den Fortschritt der Smart Grid-Entwicklung in den genannten sechs Ländern ein und analysiert das Niveau der Nutzersozialisierung basierend auf Kenntnis, Bedenken, Gegenbewegungen sowie Auswirkungen der Konsumentensozialisierung auf die Smart Grid-Implementierung. Des Weiteren veröffentlichte IEEE-SA einen neuen Kurzbericht „IEEE Cyber Security für das Smart Grid‟, der eine Einschätzung der Anfälligkeit für Cyberattacken in der Smart Grid-Wertschöpfungskette liefert. Es werden Bemühungen zur Eindämmung der Sicherheitsrisiken sowie zusätzliche präventive Maßnahmen analysiert, die eingesetzt werden können und sollten, um Lücken in der Sicherheit der Netze vorzubeugen. Unter den vorgestellten Ergebnissen finden sich Technologien und Leitlinien für ein Sicherheitsrahmenprogramm in fünf Schritten, das Prävention, Erkennung, Reaktion, Wiederherstellung und Kommunikation beinhaltet sowie eine Analyse der Investitionen in die Cyber Security intelligenter Stromnetze.
Die letzten beiden Elemente, welche das Smart Grid-Forschungsportfolio ergänzen, sind die neuen Roadmaps „IEEE Vision für die Kommunikation im Smart Grid: 2030 und darüber hinaus‟ sowie „IEEE Vision für die Kontrolle des Smart Grid: 2030 und darüber hinaus‟. Die Forschungsdokumente können im IEEE Standards Store erworben werden. Organisationen können die Materialien auch über die digitale Bibliothek IEEE Xplore beziehen. Weitere Informationen über den Zugang zu Forschungsergebnissen können Institutionen und Unternehmen auf www.ieee.org/smartgridresearch erhalten.
Die IEEE Standards Association (IEEE-SA) gehört zu IEEE und ist eine weltweit anerkannte Organisation zur Etablierung von Standards. IEEE-SA entwickelt und verabschiedet Standards im Rahmen eines offenen, gemeinschaftlichen Prozesses unter aktiver Beteiligung der Industrie und unter Berücksichtigung zahlreicher Interessengruppen. IEEE Standards legen Spezifikationen und standardisierte Verfahren auf Basis aktueller wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse fest. Das Portfolio von IEEE-SA umfasst über 900 angewandte Standards; mehr als 500 weitere befinden sich im Entwicklungsprozess. Weitere Informationen: http://standards.ieee.org/.
#Über IEEE IEEE, die weltweit größte Vereinigung für Technologie, hat sich dem Ziel verpflichtet, Technologien und deren Einsatz zum Nutzen der Allgemeinheit zu fördern. Über seine vielfach zitierten Publikationen und anerkannten Konferenzen, Technologiestandards sowie fachliche und Fortbildungsaktivitäten, genießt IEEE eine hohe fachliche Reputation zu einer breiten Palette an Themen, darunter Raumfahrtsysteme, Computer und Telekommunikation, Biomedizintechnik, Elektroenergie sowie Konsumgüterelektronik. Weitere Informationen: www.ieee.org.
Franziska Buch, 20.11.2013
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